Kletterpflanzen und Wandbegrünung
Laut des berühmten deutschen Staudenzüchters Karl Foerster (1874 – 1970) ist die Riesenwinde "Die schönste aller blauen Einjahresblumen" und hier speziell die Sorte 'Heavenly Blue'. Einzig die Anfälligkeit gegen Wind sorgt dafür, dass sie nicht für alle Einsatzorte geeignet ist. Die Rankpflanze erreicht Höhen von bis zu 4 Metern und ist damit in Blüte und Habitus etwas größer als die Art I. purpurea. Namenssynonyme sind auch Himmelblaue Prunkwinde, Ipomoea rubro-coerulea, I. coerulea praecox oder I. tricolor var. praecox* und so gibt es manchmal eine kleine Namensverwirrung. Diese ist vielleicht auch der Grund, warum solch eine königliche Zierwinde unbekannter ist, als sie sein dürfte.
Die Waldrebe wird bei uns schon seit dem 16. Jahrhundert als Zierpflanzen angebaut (ebenso in Japan). Besonders viele wertvolle Sorten wurden aber erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gezüchtet. Allein von den beiden Engländern George Jackmann (Vater und Sohn gleichnamig) sollen es an die hundert Stück gewesen sein. Etwas weniger bekannt in Punkto Clematis ist der Franzose Victor Leomine, der in den Gärtnerkreisen mehr durch seine Flieder- und Fuchsienzüchtungen Bedeutung erlangte.
Gründe gibt es viele, warum es zweckmäßig ist, Wände, Mauern und Fassaden zu begrünen. Doch bevor du dich dafür entscheidest, solltest du sowohl die Vor- als auch die Nachteile genau kennen. Ein großer Vorteil ist zum Beispiel, dass man sich die Blumenkästen sparen kann, wenn das Haus eingegrünt ist. Statt mehrmals im Jahr Balkonpflanzen zu kaufen, regelmäßig zu gießen, zu düngen und auszuputzen, lässt man einen Clematis oder eine Kletterrose an der Fassade wachsen und blühen.
Die Staudenwicke (Lathyrus latifolius) ist eine rege wachsende und anspruchslose Kletterpflanze. Wenn im Jahr die Tage am längsten sind, wird der aufmerksame Beobachter bemerken, dass diese farbenfroh blühende Staude sehr weit verbreitet ist und das nicht nur in Gärten oder Parkanlagen. So habe ich sie an einem Wildschutzzaun an einer Autobahn gesehen und natürlich auch fotografiert.
Was wir uns allgemein unter Clematis (Waldrebe) vorstellen, sind überwiegend die großblumigen Sorten mit blauen, weißen oder ins Rot gehenden Blüten, die man häufig an Spalieren sieht. Doch neben diesen Clematis-Hybriden gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Formen, etwa mit gelben Glocken oder kleinblütige Arten. Es gibt schwachwüchsige und stark wuchernde Sorten.
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