Bei der Gestaltung des Grabmales bzw. -steines lassen sich mittlerweile unzählige Formen, Materialien und Bearbeitungstechniken finden. Wer sich an den für unseren Kulturkreis klassischen Grabmalsformen orientieren möchte, der erfährt hier, dass sowohl das Kreuz, das Tau-Kreuz, der liegende Stein und die Stele dazu gehören.
Der Kreuz
Das Kreuz als christliches Symbol war ursprünglich als hölzernes Grabmal weit verbreitet. In Europa finden sich auch schon früh bearbeitete Steine für diesen Zweck. Und dort, wo brauchbarer Werkstein fehlte, entstanden Grabkreuze aus kunstvoll geschmiedetem Eisen.
Die Tau-Form (Das Thomaskreuz)
Das Kreuz in T-Form, also ohne den oberen Längsbalken, findet in der modernen Grabmalgestaltung recht oft Verwendung. In christlicher Tradition ist es das Zeichen des Jesusjüngers Thomas. Das Thomaskreuz in seiner Symbolik geht jedoch auf das alte phönizische Alphabet zurück, wo es als letzter Buchstabe dieses beschließt. In seiner ältesten, hieroglyphischen Form X bedeutete das Schriftsymbol "Zeichen bzw. Unterschrift oder Signum".
Der liegende Grabstein
Das waagerecht gelagerte Grabmal hat seinen ältesten Ursprung in den schützenden Steinlagen. Diese hatten die Aufgabe, den in der Erde ruhenden Toten vor aasfressenden Tieren zu schützen. Im frühen Mittelalter finden wir in den Bischofskirchen kunstvoll gestaltete Deckel der steinernen Tumben (Sarkophag) und analog dazu auf den Reihengräbern der Friedhöfe der Landbevölkerung gelegentlich grob gearbeitete Liegesteine.
Die Stele
Die Stele bildet in symbolhafter Form den aufrecht stehenden Menschen nach und ist somit ein Zeichen des Lebens. Das Maßverhältnis von Breite zu Höhe sollte mindestens 1:3 betragen. Stelen aus handwerklich bearbeiteten Stein kennen wir bereits aus vorgeschichtlicher Zeit bis hin zum antiken Griechenland, in welchem die Herme (Stele, deren oberes Ende ein Büste bildet) entwickelt wurde.