Alte Apfelsorten
Die 'Cox Orange Renette' ist eine alte Apfelsorte, deren richtiger Name 'Cox's Orange Pippin' ist, aber nicht mehr verwendet wird. Sie hat zwei Haupteigenschaften, auf welche wir unten weiter eingehen werden. Zunächst sei gesagt, dass Cox Orange eine Universalsorte ist, also Wirtschafts-, Saft- und Tafelapfel zugleich und die Früchte besitzen eine süße und wenig säuerliche Geschmacksrichtung, welche jedem gut schmeckt. Letzteres ist nicht selten ein Problem, wenn wir im Garten nur Platz für einen einzigen Baum haben, aber viele verschiedenen Ansprüche in der Familie, was das Aroma betrifft. Die Früchte sind nicht besonders groß, aber das ist für einen Tafelapfel nicht unbedingt ein Nachteil, weil man ohnehin nicht immer Riesenfrüchte im Ganzen verzehren möchte. Die Cox haben also die richtige Größe für die Obstmahlzeit zwischendurch und sind so handlich und beschaffen, dass wir sie auch als ganze Frucht frisch verzehren können – sie muss also nicht geschält und zerschnitten werden. Wie bereits erwähnt, ist es einen bereits recht alte Sorte, die aber immer noch modern und ideal für unsere Kleingärten ist.
Die Apfelsorte ‘Jakob Lebel’ stammt ursprünglich aus Frankreich. Um 1825 wurde sie von Jacques Lebel aus Leroy gezüchtet. Einst gehörte der Apfel zu den wichtigsten Wirtschaftssorten und ist auch heute noch universell zu gebrauchen. Die auf der Sonnenseite des Baumes gut ausgereiften Früchte sind damals wie heute ein gutes Tafelobst, und man kann sie zu Kuchenbelag, Mus und Kompott verarbeiten sowie gut trocknen. Im Schatten reift die Sorte eher schlecht eignet sich aber noch vorzüglich für die Saftherstellung. Bei Friedrich/Petzold werden die breitkronigen Bäume für geschützt liegende Streuobstwiesen empfohlen, aber nicht für den kleineren Selbstversorgergarten. Was den ländlichen Nutzgarten betrifft, so pflanze man ihn, sobald es der Platz ermöglicht.
'James Grieve' ist einer der am besten schmeckenden Äpfel, die es für den Kleingarten gibt. Und obwohl er schon eine recht alte Sorte ist, gibt es für ihn kaum Ersatz. Was den Ertrag betrifft, ist der ursprünglich aus Schottland stammende 'James Grieve' (1890) sogar ein guter Ersatz für die Apfelsorte 'Gravensteiner'. Dieser ist bei vielen Apfelliebhabern zwar sehr begehrt und soll sogar noch etwas wohlschmeckender sein, aber er bringt viel weniger Ertrag und ist deshalb für den Kleingarten ungeeignet.
Nachdem ich viel Interessantes über diese sehr alte Apfelsorte gelesen habe, versorgte ich mir Reiser und veredelte sie auf eine schwach wachsende Unterlage. Und, um sie zu testen, pflanzte ich sie später in meine Obstbaumhecke, die ich durch Schnitt auf 2,5 m Höhe halte. Dort hat sich die Apfelsorte, trotz ihrer naturgemäßen Starkwüchsigkeit, bewährt, und die Fruchtqualität hat mich dermaßen überzeugt, dass sie nun auch einen Platz als Hochstamm* im Garten bekommen hat.
Der 'Rote Herbstkalvill' oder 'Rother Herbst-Calvill' ist ein Apfel der der Klasse der Kalvillen angehört. Er ist eine sehr seltene und alte Sorte und war als 'Echter Rotapfel' schon im 16. Jahrhundert bekannt.
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