Obstgarten anlegen
Literatur über alte Obstsorten sind in vielerlei Hinsicht interessant. So haben wir oft sehr genaue Sortenbschreibungen, weil die Bücher selten illustriert sind. Dort aber, wo Bilder eingefügt wurden (s.o.kolorierter Stich aus dem Deutschen Obstcabinet), sind sie meist sehr gewissenhaft ausgeführt. Häufig werden bei den Abbildungen die sortentypischen Merkmale deutlich herausgestellt.
Themen
Kernobst
Zum Kernobst zählen Äpfel, Birnen, Quitten, Aronien, Felsenbirnen und Edelebereschen (sowie Mispeln, Speierlinge). Der Apfel ist die wichtigste Obstart im Garten überhaupt, denn er bringt hohe Erträge und die Früchte können sehr lange frisch gelagert werden (siehe Winteräpfel). Man pflanzt ein diese Gehölze nicht auf einen Standort, wo vorher zuvor Kernobst gestanden hat und gerodet wurde. Unproblematisch ist es jedoch, wenn Steinobst (Kirschen, Pflaumen...) auf Kernobst gepflanzt wird. Empfehlenswert ist es, wenn Obst- und Gemüsegarten weitgehend voneinander getrennt werden.
Steinobst
Steinobst, dazu zählen Kirschen, Pflaumen, Mirabellen, Pfirsiche, Aprikosen usw. und wertvolle Obstarten. Man pflanzt im Garten ein Steinobst nicht auf einen Standort, wo vorher schon einmal Steinobst gestanden hat und gerodet wurde. Unproblematisch ist es, wenn diese Gehölze auf Kernobst (Apfel, Birne, Edeleberesche, Aronia) gepflanzt werden. Auch bei Steinobstsorten wird empfohlen, sie entfernt von den Gemüsebeeten anzupflanzen.
Beerenobst
Beerenobst, wie Johannisbeeren, Stachelbeeren, Brombeeren, usw. sind einfach in der Kultur und man findet sicher in jedem Garten einen Platz dafür. Wichtig ist vor allem die richtige Auswahl der Sorten. Wer zum Beispiel Beeren für Wein und Most benötigt, der sollte Beerensträucher pflanzen, die zu gleicher Zeit reif werden. Wer dagegen Beeren zum Naschen (für Marmeladen, Müsli, Torten, usw.) pflanzen will, der muss frühe, mittlere und späte Sorten kaufen, damit man bis in den Frühherbst noch ernten kann. Bei der Wahl von Johannisbeeren empfehlen sich diese mit süßem Geschmack. Die meisten Johannisbeeren, die in den Gärten herumstehen, sind recht saure Sorten, weil sie früher vorzugsweise für das Entsaften angebaut wurden.
Tipps zur Anlage
Für einen einzelnen Obstbaum findet sich im Garten sicher immer ein Platz, doch bei mehreren Bäumen wird es schon schwieriger. Der Hauptfehler, der bei der Anlage gemacht wird, ist aber der, dass Obstbäumen im Gemüsegarten gepflanzt werden und mit Wurzeln und Schatten den Gemüseanbau beeinträchtigen. Mein Tipp: Das beste Land sollte also dem Gemüse vorbehalten bleiben und der Obstgarten (auch der für Beerenobst) weitestgehend separiert werden. Sollen vorhandene Obstgehölze in eine Umgestaltung einbezogen werden, ist genau abzuwägen, ob alte Bäume stehen bleiben sollen, oder ob sie besser gerodet werden. Manchmal sind radikale Lösungen die besseren.