Mediterrane Terrassenplatten und weitere geeignete Beläge

Terrassenbelag Naturstein

Die Gestaltung einer mediterranen Terrasse ist der Wunsch vieler Hausbesitzer, denn sie verbinden damit Urlaubserinnerungen und wollen dieses gewisse Flair einfangen. Nun gilt es, aus der Fülle der Vorschläge und Ideen die für uns geeigneten und umsetzbaren herauszufinden, denn Vieles, was auf Fotos und in Prospekten toll aussieht, kann im heimischen Garten ganz anders wirken. Mit meiner etwas anderen Herangehensweise, will ich dich dafür sensibilisieren, Vorbilder, die man beispielsweise im Urlaub gesehen hat, nicht einfach kopieren zu wollen. Schon alleine unser Klima mit zum Teil langen trüben und kühlen Phasen erfordert eine andere Strategie, um unser Projekt umzusetzen. So mancher kleine optische Trick kann vonnöten sein, um eine Wirkung zu erzielen, die unserem idealisierten Vorbild nahe kommt. Bereits bei der Suche nach einem geeigneten Bodenbelag sollten wir damit beginnen.

Geeignete Farben

Viele Grundstücksbesitzer entscheiden sich für Terrassenplatten [1], weil Stein den mediterranen Stil am stärksten prägt. Die passende Farbe aus der Fülle der Angebote zu finden, ist dabei nicht immer leicht. Mein Rat hierzu ist, wähle helle [2] und warme Farben und da ganz besonders Pastelltöne aus. Das gleißende Licht im südlichen Sommer bewirkt, dass Farben blasser und geradezu stumpf erscheinen. Wählen wir von vornherein Pastelltöne, können wir einen solchen optischen Eindruck hervorrufen.

In dem Zusammenhang ist unbedingt auch Terracotta zu nennen. Die Ausstrahlung dieser Keramik wird von unserem Auge als angenehm empfunden, weil sie farblich mit Wärme und Sonne in Verbindung gebracht wird. Bestehen die Terrassenplatten aus diesem Material, empfehle ich des Weiteren, sich für Mosaikmuster [3] zu entscheiden. Die verschiedenen Tönungen eines solchen Musters sind für mediterrane Terrassen bestens geeignet.

Terrassenbelag Terraacotta2) Polygonalplatten aus Muschelkalk in Verbindung mit sogenanntem Mosaikpflaster.

Passende Formen

Natursteine, die in der Regel als sogenannte Polygonalplatten (unregelmäßg geformte Materialien) angeboten werden und auf den Bildern 2) und 3) zu sehen sind, finden sich in den südlichen Ländern sehr häufig. Sie haben den gestalterischen Vorteil, dass sie weniger streng wirken und die gewünschte Leichtigkeit und Unbeschwertheit der Mittelmeerregion zum Ausdruck bringen. Zudem lassen sie sich leichter verlegen, als geometrische Steine, bei denen jegliche Abweichung von der Symmetrie unordentlich wirkt.

Wer sich trotzdem für regelmäßige Terrassenplatten entscheidet, die es sowohl aus Natur- aber auch in der preiswerteren Variante aus Betonstein zu kaufen gibt, kann mit Elementen, die Leichtigkeit ausstrahlen, ein optisches Gegengewicht schaffen. Dazu zählen stilvolle Gartenmöbel aus Metall, grazil und kunstvoll gearbeitete Spaliere, Pergolen, Laternen, Fenstergitter, Zäune, Tore usw. Dieses spannungsreiche Gegenüber, wenn es entsprechend umgesetzt wird, kann ebenso ein geheimnisvoll mediterranes Flair ausstrahlen, das so intensiv unsere Seele berührt.

mediterrane Terrassenplatten3) Polygonalplatten ergeben ein unregelmäßiges Bild, das Leichtigkeit ausstrahlt.

Holz- oder Kiesbelag als Alternative

Nicht jeder kann oder will sich für einen Bodenbelag aus Stein entscheiden. Dass dieser sich bei intensiver Sonneneinstrahlung stark aufheizt, mag ein Grund dafür sein. Hier können Terrassendielen aus Holz oder Holzersatz (z.B WPC, Bambusdielen), eine Alternative sein. Nun ist Holz nicht gerade das typisch mediterrane Baumaterial, denn die Länder der Mittelmeerregion sind arm an Bauholz, doch manche Gründe sprechen für dieses Material. Umso wichtiger ist es, mit einer entsprechenden Farbwahl die Optik zu beeinflussen. Eine Patina-Lasur [4] ist meiner Meinung nach dafür bestens geeignet, denn sie bewirkt diese gewünschte matte Oberfläche.

Der preiswerteste Terrassenbelag kann mit Kies erreicht werden. Eine sogenannte Kiesterrasse lässt sich mit wenig Aufwand leicht selber herstellen. Die vorgesehene Fläche muss lediglich komplett von Bewuchs befreit werden. Auch sollte sie leicht geneigt sein, damit das Regenwasser gut abfließen kann. Als geeignetes Material empfehlen sich Kies oder Splitt. Er sollte allerdings nicht mit einem Mal aufgebracht werden. Bringt man die Steine nach und nach (am besten über zwei oder drei Jahre) in dünnen Schichten auf, kann sich die jeweilige Schicht gut verfestigen (geschieht bei der Benutzung), und entstehende Unebenheiten lassen sich besser ausgleichen. [TJ.5.4] Zählpixel I


Weitere Hinweise
[1] Der Begriff "Mediterrane Terrassenplatten" ist mehr eine Handelsbezeichnung der Hersteller ist, um so auf das Produkt aufmerksam zu machen. Meist handelt es sich um Steinplatten mit hellen, warmen, oft sandfarbenen Farben und Pastelltönen. Denn genau genommen gibt es keine "mediterranen Terrassenplatten" im klassischen Sinn.

[2] Wenn von hellen Farben die Rede ist, sollte aber darauf geachtet werden, dass diese wiederum nicht zu hell und dann im Sonnenlicht geradezu grell wirken. Jeder fühlte sich sicher schon einmal von einer weißen Hauswand, oder sei es auch nur ein weißes Tischtuch auf der Kaffeetafel, geblendet. Diese extreme Reflexion des Lichts kann den Genuss der Terrasse regelrecht zunichtemachen, beispielsweise auch wenn weißer Bodenbelag stark blendet. Diesen Fehler nicht zu begehen, rate ich auch auf meiner Liste grundlegender Gestaltungsregeln für Hausterrassen, die ich separat zusammengestellt habe, und die natürlich ebenso für Sitzecken im Garten oder die Veranda am Haus gelten.

[3] Mosaikplatten, Kiesel-Mosaikplatten: Eine Möglichkeit, um Kieselmuster auf die Terrasse zu zaubern, sind wie bereits erwähnt die Mosaikplatten (Platten mit Mosaikauflage). Diese gibt es auch als Randstücke, sogenannte Bordüren, mit denen bestehender Terrassenbelag gerahmt und optisch aufgewertet werden kann.

[4] Übrigens erzielen wir denselben Effekt, wenn wir für die Terrassenmöbeln ebenfalls diese Patina-Lasur verwenden. Wie bereits erwähnt erzeugen matte Pastellfarben die Illusion sonniger Urlaubstage am Mittelmeer eher, als es kräftige Farbtöne bewirken. Ein kräftiger und dunkler Anstrich, wie beispielsweise "Eiche rustikal", ist für das südliche Flair ungeeignet. Er passt eher zum nordalpinen Gartenstil.