Das beliebte Naturmaterial gibt es in sehr verschiedenen Gruppen, die für den Heimwerker schon etwas unübersichtlich sind. Grob kann man diese zunächst folgendermaßen einteilen: 1. heimische und 2. tropische Hölzer und 3. Ersatzmaterialien die sogenannten WPC (Wood-Plastic-Composites; Verbundwerkstoffe). Die verschiedenen Materialarten haben recht unterschiedliche Haltbarkeiten. Diese liegen im Außenbereich zwischen 10 bis zu 40 Jahren.
Worauf geachtet werden soll
Neben der gewünschten Langlebigkeit ist ein weiteres Kriterium für hölzerne Bodenbeläge ihre Splitterfestigkeit. Wer also gern barfuß auf die Veranda geht, der sollte ein Material wählen, dass nicht splittert. Absolut splitterfrei sind zum Beispiel Bambus und WPC. Ein Material, welches offensichtlich stark zum Splittern neigt, ist Lärche, obwohl dieses heimische Gehölz ansonsten recht dauerhaft und empfehlenswert ist.
Der Belag einer "Barfußterrasse" sollte außerdem die Eigenschaft haben, dass er sich in der Sonne nicht zu stark aufheizt. Steinbeläge tun das meistens, doch auch manches Terrassenholz. Wer auf der Veranda z.B. ein Planschbecken für Kleinkinder aufstellen will, der möchte sicher, dass der Belag mit nackten Füßen auch bei großer Hitze betreten werden kann. Besonders "kühl" ist für solche Projekte das Thermoholz. Wer sich für tropische Harthölzer als Terrassenbelag entscheidet, der sollte bedenken, dass für deren Verarbeitung extra gehärtete Sägeblätter und Bohrer benötigt werden.
Maßhaltigkeit
Bei Konstruktionen im Außenbereich sollte man darauf achten, ob z.B. Schrumpfungen oder "das Arbeiten" des Materials das Bauwerk negativ beeinflussen. Besonders dort, wo durch volle Sonne starke Temperaturunterschiede entstehen. Bretter, die von den Rändern eines Stammes gesägt wurden, können sich später stärker verformen, als das gewonnene, sogenannte Kernholz aus der Mitte des Stammes. Fichte ist weniger Maßhaltig als Kiefer. Sogenanntes Leimholz (meist Kanthölzer), die aus verschiedenen Materialstücken verklebt wurden, verformen sich weniger, als einfache Balken und Bretter. Was die Terrassendielen betrifft, so wurde oben schon auf das Splittern hingewiesen. WPC und sogenannte Bambusdielen (verleimter Bambus) sind nicht nur splitterfester, als manch andere Terrassenhölzer, sondern auch Maßhaltiger.
1.) Heimische Materialien und Thermoholz
Hier verwendet man im Garten- und Landschaftsbau Nadelhölzer, wie Fischte, Kiefer und Douglasie und die langlebigen Harthölzer, wie Eiche, Buche und Esche. Eine Materialgruppe dabei ist das sogenannte Thermoholz , welches durch eine spezielle thermische Behandlung diese heimischen Naturmaterialien sehr viel haltbarer macht. Eine weitere Veredlungstechnik ist die Tiefen-Imprägnierung der Werkstoffe.
Wer heimische Holzarten für Holzterrassen verwenden möchte, der nehme also besser das thermisch veredelte Material, wie zum Beispiel Thermo-Buche oder Thermo-Esche. Sie kommen in der Haltbarkeit fast an die der Tropenhölzer heran. Bei der thermisch bearbeiteten Buche lösen sich durch auch kaum Holzsplitter bei der Verwitterung, was für das Barfussgehen angenehm ist. Durch die hohen Temperaturen wird die Oberfläche sehr dunkel und ähnelt auch in dieser Hinsicht dann auch vielen dunklen Tropenhölzeren.
Decks aus diesem Material haben den Vorteil, dass sie sich in der Sonne nicht so schnell aufheizen und im Schatten nicht so schnell auskühlen wie Stein. Wer gern barfuß läuft (Kinder am Planschbecken), weiß das zu schätzen. Damit ist die Verwendung auf sonnigen Terrassen und am Pool empfehlenswert. Wegen der Leichtigkeit des Holzes bei hoher Stabilität eignet sich der Terrassenbelag auch gut für Dachterrassen. Ideal ist es auch für Spielterrassen für Kinder (man denkt immer, Kinder müssen unbedingt auf dem grünen Rasen spielen - Sand und Spielterrassen sind beliebter)
Douglasie, Lärche oder Robinie: Deren Haltbarkeit liegt hier bei 15 bis 20 Jahren, jedoch können sich auf Terrassen Splitter aus dem Holz lösen.
2.) Tropenhölzer
Diese wollen wir möglichst nur verwenden, wen sie aus forstwirtschaftlichen Plantagen kommen. In der Regel sind das Itauba (mit dunelbrauner Patina, Südamerika, 20 - 30 Jahre haltbar), das dunkelrotbraune Massaranduba (30 Jahre), das erdbraune Ipe (Südamerika, 50 Jahre haltbar), Garapa (Südamerika, 20 - 25 Jahre), Kapur oder Bankirai für den Terrassenbau. Bangkirai ist immer noch eines der beliebtesten Hölzer, welches im Außenbereich Verwendung findet. Es stammt ursprünglich aus Indonesien und wird heute auch in Forst-Plantagen angebaut. Bangkirai hat solch eine Dichte, dass es im Wasser nicht schwimmt, und es ist auch ohne Imprägnierung sehr robust gegen Pilze und Holzschädlinge. Allerdings arbeiten mit diesem Holz mehr die Firmen als die Heimwerker, da gewöhnliche Sägeblätter und Bohrer bei der Arbeit sehr schnell verschleißen.
3.) WPC-Holzersatz und Bambusdielen
Diese Materialien, über welche ich gesondert informiert habe, bestehen aus Holzfasern/Abfällen und Kunstharz. Die Naturrohstoffe kommen aus der nachhaltigen Forstwirtschaft und sind zu 100% tropenholzfrei, sowie recyclebar. Die WPC-Terrassendielen, die für den für den Außenbereich konzipiert sind, splittern nicht und sind auch in feuchter Umgebung sehr haltbar. Sie gelten als rutschfest auch bei Nässe, sind verlege- und pflegeleicht. Man kann aus ihnen auch einen Belag ohne Rillen und Spalten montieren. Ein Nachteil neben verarbeiteten, aber neutralen, Kunstharzen ist, dass sie sich in der Sonne recht stark aufheizen und relativ heiß werden. Eine Sonderform sind Bambusdielen welche aus Bambusfasern und Kunstharz hergestellt werden. Allerdings ist hier der Kunststoffanteil relativ gering.
Bambus ist ein leicht nachwachsender Rohstoff und ein langlebiger Baustoff, der sehr vielseitig eingesetzt werden kann. Bekannt sind etwa die Bambusdielen der Firma Elephant. Diese speziellen Terrassendielen werden aus Plantagen-Hochlandbambus hergestellt und schonend mit Naturölen veredelt. Man kann mit Bambus-WPC sehr elegante Terrassen gestalten.
Noch erwähnenswert - Holzpflaster
Das Holzpflaster ist auch eine Möglichkeit, sonnige Gartenwege oder Terrassen zu befestigen, nur sollte nicht die Rinde am Holz gelassen werden. In Verbindung mit den Kiesfugen ist das ein hervorragende Öko-Terrassenbelag. Das Naturpflaster kann aus Rund- oder Kantholz auch leicht selber hergestellt werden. Verwendet werden hierfür meist Eiche, Robinie oder Lärche aber auch Edelkastanie, Douglasie oder Kiefer.