Eine kurze Definition für Landschaftsgärten ist die, dass sie die "Übersetzung der romantischen Malerei in die Wirklichkeit sind". Solch ein Konzept lässt sich von jedem leicht umsetzen, der auch nur hobbymäßig etwas von der Malerei versteht. Wer ein großes Grundstück hat und sich dieses gern zu einem romantischen Refugium umgestalten will, dem rate ich aber zunächst ein Hauptthema zu wählen, unter welchem die Anlage gestaltet werden soll.
Verschiedene Gestaltungsthemen
- Ein Azaleen- und Rhododendrongarten.
- Eine romantische Rosenlichtung.
- Eine romantische Birkenlichtung.
- Das Haus am See.
- Ein Skulpturenpark.
- Der Dichterpark.
- Die Aquarell-Landschaft.
- Der Weg zur Quelle.
- Verbundene Ruhepunkte.
- Illusionen.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich kurz auf den Ideenreichtum der alten Chinesen verweisen, deren Landschaftsgärten immer außergewöhnliche Namen trugen und immer besonderen Themen gewidmet waren:
'Der Garten der Zufriedenheit', 'Der Löwenwald', oder 'Der Kranichgarten' in Suzhou. Der 'Garten des klaren Sonnelichts' in Shunde, die 'Bergklause des üppigen Schattens' in Panyu, oder hier in Deutschland der 'Garten der Dichter und Gelehrten' in Bochum.
Doch die chinesischen wie auch die japanischen Landschaftsgärten sind ein eigenes Thema. Zurück zu unseren Landschaftsgärten, die etwas anderen Gestaltungsgrundsätzen folgen. Wenn du ein Thema für die Gestaltung gefunden hast, dann kommen dir sicher schon die ersten Ideen, mit welchen Pflanzen, Kleinarchitekturen und Accessoires du die Anlage ausstatten kannst. Zuvor sollte aber der Wegeplan im Groben fertig sein.
Wege im Landschaftsgarten
Gestalterisch hat der etwas kleinere Landschaftsgarten im Mittelpunkt eine Rasenfläche oder einen Teich, der von einem Rundweg und Seitenwegen erschlossen wird. Vom Weg und bestimmten Plätzen aus sollen sich dann dem Besucher malerische Bildausschnitte bieten. Dabei sollten die Wege so angelegt sein, dass sie im Sichtfeld verborgen sind. Außerdem ist bei der Führung der Wege ganz wichtig, dass sie optisch immer ein Zwischenziel ansteuern. Ein bloßer Rundweg wäre langweilig.
Ein Weg sollte immer ein Ziel haben wie z.B. wenn an einer Stelle der Parkweg zunächst auf einen Bankplatz zuläuft und sich erst auf den zweiten Blick dem Rundweg wieder anschließt.
Architekturen beleben die Gestaltung
Weiterhin sollte beachtet werden, dass nur die Darstellung bloßer Natur kein Landschaftsgarten ist. Erst das optische Spannungsverhältnis von Architekturen (Menschenwerk) und Natur gibt der Landschaftsgartenanlage die nötige Würze. Derartige Architekturelemente sind:
- Bänke
- Brücken
- Mauern
- Treppen
- Skulpturen
- Pavillons, Gartenhäuser, Gebäude, die einbezogen werden
- gemauerte Quellen
- Wehranlage am See, Mühle usw.
Vermeiden solltest du das Anlegen von Bergen, Felsen oder Grotten. Anstatt von Bergen legst du besser abgesenkte Bereiche an. Und wenn schon Steigungen, dann rate ich zur Anlage sanfter Hügel, aber dafür muss genügend Platz vorhanden sein.
Zum Schluss
Am Ende musst du dir wirklich noch einmal darüber Gedanken machen, welchen Zweck der Landschaftsgarten erfüllen soll. Für viele ist das alles nur eine Möglichkeit, das Gelände günstig zu pflegen. Doch so wird man keine Liebe zu seinem gärtnerischen Werk entwickeln.
Du solltest irgendwie versuchen, dem Garten einen Zweck zu geben, ihn beispielsweise für Partys tauglich zu machen oder draußen in einer Laube oder Pavillon eine kleine Bibliothek o.ä. einzurichten. Selbst ein kleines Häuschen mit Internetanbindung, tauglich für verschiedene berufliche Zwecke, solltest du in Erwägung ziehen. Denn wenn der Garten nicht genutzt wird, verliert er seine Seele.