Man kann in einem verhältnismäßig kleinen Garten (z.B. 10x10 m) eine Menge und vor allem gutes Gemüse ziehen. Das gelingt, wenn der Boden gut bearbeitet, richtig gedüngt, die Aussaaten und Pflanzungen sachgemäß und zur rechten Zeit ausgeführt werden und das Land durch Vorkultur, Nachkultur und Zwischenkultur (sowie kluge Mischkultur) rationell ausgenutzt wird.
In solch einem relativ kleinen Selbstversorgergarten lassen sich die einzelnen Gemüse besser pflegen, rentabler düngen und das Unkraut zur rechten Zeit mit wenig Aufwand eindämmen als in einer extensiven Gartenkultur.
1. Gemüsegarten und Obstgarten trennen!
Mein erster Tipp zur Anlage eines Nutzgartens ist also zuerst der, kleine Einheiten zu wählen. Der zweite Tipp ist, den geplanten Obst- und den Gemüsegarten klar voneinander zu trennen. Unter Bäumen und in der Nähe von Obststräuchern wächst Gemüse schlecht. Auch unter dem Apfelbaum werden Johannisbeeren nicht gut gedeihen. Deshalb ist es sinnvoll, den Beerenobstgarten auch vom Obstbaumgarten zu trennen. Dieses vorgeschlagene Prinzip ist auch einzuhalten, wenn nur ein Apfelbaum, drei Beerensträucher und ein Kräuterbeet vorhanden sind.
Das Gewächshaus, ein kleiner effizienter Garten
Die intensivste Gartennutzung auf kleinstem Raum bietet das Gewächshaus/Kleingewächshaus. Hier kannst du ohne Zusatzheizung im Herbst und auch im Winter Kopfsalat (Wintersalat) und die wichtigsten Küchenkräuter anbauen. Im Frühjahr folgen darauf Salat, Kresse, Radieschen und Kohlrabi. Im Sommer wachsen unter Glas Gurken, Paprika und Tomaten.
2. Bedarf ermitteln und zweckmäßige Sorten wählen.
Wer heute Obst, Gemüse und Kräuter im eigenen Garten anbauen will, der sollte sich zuerst überlegen, wie hoch der Eigenbedarf an Gartenprodukten ist. Außerdem sollte man in der Lage sein, mit einfachen Mitteln das geerntete Obst und Gemüse zu verarbeiten oder gegebenenfalls zu lagern. Das ist wichtig, um später nicht die Freude an der Gartenarbeit zu verlieren, wenn der Gemüsegarten etwa zu groß angelegt wurde, oder wenn man zum Beispiel Unmengen an Augustäpfeln oder Kürbissen erntet aber keine Möglichkeiten der Lagerung oder Verarbeitung hat. Hast du also klare Vorstellungen über die benötigten Früchte, Kräuter und Gemüse, die kultiviert werden sollen, so ist der nächst Schritt, die geeigneten Arten und Sorten auszuwählen.
Zum Beispiel wachsen nicht alle Gartenpflanzen auf allen Böden gleich gut. Es gibt Tiefwurzler (Birne) oder Flachwurzler (Apfel). Manche Pflanzen benötigen viel Sonne, andere Kulturpflanzen kommen auch mit Schatten klar. Das vorherrschende Klima ist ein Auswahlkriterium (harte Winter, windexponiert, geschützte Lage?). Es wird also nötig, die Ansprüche der entsprechenden Kulturpflanzen genau zu studieren. Klug gewählte Sorten steigern den Ertrag des Nutzgartens erheblich! Und es gibt von fast allen Obst- und Gemüsearten früh, mittlere und späte zu erntende Sorten. Darauf ist ebenfalls acht zu geben, und die gute Auswahl bringt wiederum einen erheblichen Nutzen.
Radikale Planung: unnütze Obstgehölze entfernen
Tipp: Sind Obstbäume und -sträucher im Garten vorhanden, die ungeeignetes und saures Obst liefern oder bedrängen diese Gehölze die Gemüsebeete, ist es besser, radikal vorzugehen und diese zügig entweder prizipiell zu roden oder durch neue Sorten zu ersetzen. Doch sei nochmals der Hinweis gegeben, dass du die entsprechenden Sorten klug wählen und sie dann in Ruhe kaufen solltest. Der Hauptfehler, der hier oft gemacht wird ist, dass Sorten, die nicht schnell beschafft werden können, hastig durch ungünstige Ersatzsorten ersetzt werden oder, dass man sich genötigt fühlt, irgendein geschenktes aber unnützes Gesträuch pflanzen zu müssen.