In der Definition für Autonomie bezieht man sich auf das altgriechische "autonomía", welches aus "autos" (selbst) und "nomos" (gesetzt) gebildet ist. Übersetzt heißt das: Sich selbst Gesetze gebend, Eigengesetzlichkeit, Selbständigkeit, oder Selbstermächtigung.
Dahinter steht der Gedanke des Zustandes der Selbständigkeit, Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Selbstverwaltung oder Entscheidungsfreiheit. Eine interessante gesellschaftliche Entwicklung im Sinne dieses Autonomie-Gedankens gab es am Ende des 19. Jahrhunderts mit der Idee der Gartenstädte, in denen ein autarkes und autonomes Lebensumfeld für die einfachen Menschen geschaffen werden sollte. Die Gartenstädte sollten von Gewinnstreben und Spekulation freien Wohnraum zur Verfügung stellen und eine Grundversorgung an Lebensmitteln durch kleine Selbstversorgergärten bieten.
Um den Begriff der Autonomie besser zu verstehen, bedarf es auch der Betrachtung der gegenteiligen Begrifflichkeit, der Heteronomie (Heteros = ungleichartig), was heißt: Fremdgesetzlichkeit, Fremdbestimmtheit und bedeutet die Abhängigkeit von fremden Einflüssen bzw. vom Willen anderer. Dabei kann diese Heteronomie auch selbst gewählt sein. Wenn wir unser heutiges modernes Lebensumfeld nach diesen Kriterien beschreiben, so leben wir in fast jeder Beziehung in einer heteronomen Gesellschaftsordnung. Bemerkenswert ist, dass die Kleingärtnerei, die nichts anderes war und ist, als angestrebte Lebensmittel-Autarkie, ein bedeutender Grundstein für eine fundamentale Autonomie ist.