Ein Terrassendach aus Glas bauen? Gute Idee, doch bald bemerkt man, dass zusätzlicher Windschutz notwendig wird. Also baue ich noch gläserne Seitenwände dran. Aber dann ist das doch so etwas wie ein Wintergarten – oder? Ein kompletter Wintergarten soll es aber nicht sein, so wird es mehr ein Zwischending. Das wurde bereits erfunden:die Glasveranda.
Ich persönlich bin der Meinung, dass man mit einer traditionellen Veranda (mit Schiebefenstern) in vielen Fällen genau das Ergebnis bekommt, welches man durch den Bau einer Terrassenüberdachung oder eines Wintergartens haben möchte. Ein verglastes Terrassendach sollte möglichst von einem Fachmann gebaut werden, denn es muss sehr solide und aus Spezialmaterial sein. Doch da könnte mit dem geplanten Geld- und Bauaufwand auch gleich eine verglaste Veranda (nicht auf allen Seiten nötig, und es muss auch kein Isolierglas zum Einsatz kommen) entstehen. Um einen trockenen Sitzplatz im Garten zu haben, ist es nicht zwingend notwendig, dass der Ausblick das Panorama des gesamten Gartens zeigt.
Große Fenster oder Türen können einen Rahmen wie bei einem Gemälde bilden und besonders schöne Ansichten des Gartens hervorheben.
Eine Veranda hat gegenüber einer überdachten Terrasse einen weiteren Vorteil. Dieser besteht im Lärmschutz. Die Wände dienen als Lärmpuffer, wenn man beispielsweise an einer stark befahrenen Straße wohnt oder anderweitig störende Lärmquellen dämpfen möchte. Und auch in die andere Richtung kann Lärmschutz sinnvoll sein. Wer spätabends noch mit Gästen im Garten sitzt, stört mit seiner lauten Unterhaltung häufig die Nachbarn. Fenster und Türen einer Veranda sind dagegen schnell geschlossen.
Hinzu kommt noch ein ästhetischer Aspekt, wie im Bild 2.) gut zu erkennen ist. Der gesamte Bau kommt mit dünnen Metallprofilen (meist Aluminium) aus, was ihm eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Das klassische Terrassendach (Bild 1.) dagegen muss sehr solide gebaut werden, um bei Sturm der Windlast standhalten zu können. Da werden schon ordentliche Stützen (hier sind es Stahlträger) benötigt, was dem Ganzen einen etwas derben Charme verleiht.
Wie die Bilder 3.) und 4.) zeigen, kann auch ein klassischer Wohnwintergarten etwas klotzig aussehen. Wegen der erforderlichen Wärmedämmung braucht es dickes Isolierglas und demzufolge auch stärkere Profile. Das lässt viele Wintergärten wuchtig und rustikal wirken.
Wer den mediterranen Stil mit seiner Leichtigkeit liebt sollte sich für die Gestaltungsvariante Bild 2.) entscheiden. Sie ist meiner Meinung nach die vorteilhafteste.