Einen Rosengarten anlegen: Die zündende Idee für die niveauvolle Gartengestaltung

Romantischer Rosengarten

Ich komme gleich zur Sache: Es ist eine gute Idee daheim einen Rosengarten anzulegen, denn ist er einmal etabliert, so macht er ordentlich was her, und relativ wenig Arbeit. Andere Formen, Außenbereichte mit Rosen zu gestalten sind das Rosarium, bzw. das kleine Rosenkabinett; sie eignen sich aber mehr für den Sammler.

Rosengärten werden am besten als formale Gärten angelegt. Um der formalen Gestaltungsweise zu folgen, kann man beispielsweise die Beete mit Buchsbaumhecken einfassen. Wer keine Hecken pflanzen will, der hat die Möglichkeit, die freie Erde zwischen den Rosenstöcken mit Stauden zu bepflanzen. Man nennt die dafür geeigneten Pflanzen auch Rosenbegleitpflanzen bzw. -begleitstauden.

Strenge oder Heiterkeit

Da ich eben Hecken erwähnt habe: im Rosarium können sie durchaus Sinn ergeben, denn man kann für eine besondere Kontrastwirkung in der Gartengestaltung auch ruhige Hintergründe für die Rosenblüten wählen. Am Bild sieht man sehr schön, warum in Rosengärten gern frischer grüner Rasen zwischen den Rabatten angelegt ist, denn dieser gibt einen kontrastreichen Hintergrund für die Blüten. Schöne Blütenhintergründe geben auch Mauern oder Hecken. Als Hecken verwende man aber Arten, die dem Rosen keine Wurzelkonkurrenz geben. Buchsbaum- oder Eibenhecken sind beispielsweise eine geeignete Heckenhinterpflanzung (überhaupt für alle Sommerblumenrabatten).

Wer nicht so strenge Gartenformen mag, der kann sich überlegen, ob er den Rosengarten nicht besser in einer Art Landhausgarten anlegen möchte. Hier können zum Beispiel Rosen und Begleitstauden am Rand des Rasens in lockeren Rabatten stehen. Das Schöne bei diesen edlen Ziergewächsen ist, dass sie sich zu den verschiedensten Arten der Stile einfügen. Sie können streng oder spielerisch zum Einsatz kommen. Sie passen in Parkanlagen und kleinste Hausgärten.

Da die Rose symbolisch auch für das Geheimnisvolle steht, ist es eigentlich Pflicht für den Gestalter der Anlage – ob groß oder klein – ein Flair von Mystik und zu verpassen und das Verzauberte und Märchenhafte  darzustellen. Das Gestaltungsthema ist in diesem Falle: "Das Refugium als geheimer Rückszugsort".

Farbkontraste zwischen Blüte und Rasen.

Fernwirkung der Farben

Bedenken sollte man aber, dass bei solchen Rabatten dann aber die Fernwirkung besonders wichtig ist: So sollten für diese Blütenfarben die in der Weite wirken gewählt werden, wie Weiß, Gelb, Rosa oder helle Rottöne. Dunkelrote, lila oder gar "Blaue Rosen" wollen aus der Nähe betrachtet werden und sind daher weniger gut geeignet. Bei Rosensammlungen mit Sorten, welche "menschliche Nähe" suchen, bedarf es einer Gartenanlage, die mehr aus Wegen, Beeten und Rosenbögen besteht und weniger einer natürlich belassenen. Hier sollte die Möglichkeit bestehen, möglichst immer die Blüten aus nächste Nähe betrachten zu können. Ein Gleiches gilt für die Präsentation duftender Sorten!

Die Details gestalten

Rosengärten haben den Anspruch, etwas Edles zu sein, und so sollte die ganzheitliche Gartengestaltung auch dem entsprechen. Solch ein Garten braucht Würde und Ruhe. Ein kleines Wasserspiel oder eine sorgfältig gewählte Plastik bringen uns diesen Effekt.

Ein Rosengarten soll aber auch nicht zu ernst wirken. Wer also etwas Frische in sein Rosarium bringen möchte, der verwende den Klassiker, die Rosenkugel. Es gibt sie heute in den mannigfaltigsten Farben. Man sollte bei der Wahl der Kugeln natürlich darauf achten, dass ihre Farben mit deren der Blüten harmonieren (Ton-in-Ton ist an dieser Stelle z.B. nicht verkehrt). Weiterhin eignen sich zur Gestaltung von Details ähnliche unaufdringliche Dekorationen, wie Objekte aus Metall. Abschließend kann mit gemütlichen Sitzecken dafür gesorgt werden, dass der Garten ausgiebig genossen werden kann.

Rosen im LandhausgartenEin Flair von Landhausstil, geschaffen mit Lavendel und wenigen Rosensorten.

Zum Bild: Zu den Details, die stimmig sein sollen, gehört auch, dass hier ein heiteres mediterranes Flair erzeugt wird, weil alles stimmig ist. Zum Blau der Ziersabei- und Lavendelstauden fügt sich ein mediterraner Plattenweg aus Polygonalplatten. Der Weg wiederum nimmt die Farben der Rosen Blüten auf.

Ein wertvoller Tipp von Willy Lange (1864-1941) zu historischen Rosengärten um 1900

»Am Wirkungsvollsten sind Rosenpflanzungen auf amphietheatralisch kreisförmig, oval oder halbkreisförmig aufsteigendem Gelände. Die Mitte bildet dann ein Sitzplatz (Pavillon), auch ein Becken mit Wasserrosen. Einzelne Raumteile werden durch Terrassierung, Verbindungstreppen, Stützmauern, Pergolen, Gitterwerk und Plastiken gesondert. Eine klare Disposition ist hierbei wesentlich und so wird aus dem geometrischen Rosarium der Ebene eine architektonische Anordnung, die vor jener die Vorzüge mehr belebter, malerischer Wirkung hat.«
Text nach Willy Lange

Und noch eine letzte Ideen-Anregung

Für alle Rosenpflanzungen gilt nach meiner Auffassung auch die Regel, wenn man sie pflanzt, dann möglichst nicht vereinzelt, sondern viele zueinander, sonst verpufft die Blütenwirkung. Selbst auf einem einzelnen Beet ist es besser die Gehölze ein ganz klein wenig zu dicht zu pflanzen, als zu dünn. [TJ.5.8]