Es ist eine planerische Regel, dass man Splitterflächen in einer Gartengestaltung möglichst vermeiden sollte. Schon aus gestalterischer Sicht ist das nicht optimal, und nichtzusammenhängende Teile einer Grünanlage lassen sich zudem schwerer pflegen. Das beste Beispiel hierfür ist sicher eine Rasenfläche. Sie ist in einem Stück leicht zu mähen, und das vielleicht sogar mit einem Mähroboter. Doch auf zerstückeltem Rasen, vielleicht noch mit trennenden Steinkanten, ist effektive Arbeit nicht möglich.
Auch in den verschiedensten Grünalagen finden sich immer wieder kleine Stücken, die irgendwie bepflanzt und in das Gesamtkonzept eingefügt werden müssen. Im Bild oben ist so ein Beispiel, bei dem vor einem alten Bauernhof diese kleine dreieckige Fläche sinnvoll bepflanzt werden musste. Im ländlichen Bereich bieten sich natürlich Motive aus dem Bauerngarten an. Buchsbaum-Heckenbeete mit Rondell, wie im Bild zu sehen, sind dafür typisch. Diese schwierige, spitzwinklige Fläche vor einem Bauernhof wurde also bestens gestaltet, denn auch in der kühlen Jahreszeit sind Buchsbaumhecken zierend. Zudem ist auch der Blick aus dem Fenster auf das kleine Buchsbaumgärtchen angenehm.
Mit der Problematik von Restflächen haben sich natürlich auch schon Gartenarchitekten beschäftigt. Im Bild unten sind das zum Beispiel die Skizzen von A. Baumann, der gute und weniger gute Flächenaufteilungen zusammengestellt hat:
Splitterflächen nach A. Baumann
Flächen und Raum sollen, ohne deren Unterhaltung und Pflege kompliziert zu machen, zweckdienlich gestaltet werden und gefällig wirken. "Hässliche Zwickel" sollten möglichst vermieden werden. Wenn dies nicht anders geht, dann beachte:
- schlechte Lösungen: A, C, E, G, I, L, N und P
- gute Lösungen: B, D, F, H, K, M, O und Q
- Q: Die verschobene Hauptfläche ist wohl auf dem Papier, in Wirklichkeit aber kaum wahrnehmbar.
Zwickel an Wegen
Hier habe ich nun noch ein Beispiel einer wirklich interessanten Lösung eines spitzwinkeligen Wegeverlaufes an einem sonnigen Hang. Vor der niedrigen Betonmauer sind wärmeliebende Lavendelbüsche gepflanzt. Sicher wird der Gartenbesucher so nicht den Weg über den Rasen abkürzen, was ja allgemein das Problem von spitzwinklig zulaufenden Wegen ist.