Keramische Baustoffe, die wir für die Gartengestaltung verwenden, sind zum Beispiel für den Garten Backsteine, Klinkersteine (hart gebrannte Ziegel) und Terrakotta. In seiner ungebrannten Form hat aber auch der Lehm eine gewisse Tradition in GaLaBau. Hier sollen vor allem die verschiedenen Ziergelarten in Kurzform thematisiert werden, womit uns Tipps, Ideen und Anregungen in deren Verwendung gegeben werden.
Vorweg ist zu sagen, dass der Ziegel allgemein in unseren Breiten dort ein traditioneller Baustoff ist, wo es von Haus aus in der Umgebung wenig natürliches, preiswertes Material wie beispielsweise aus Steinbrüchen gibt. Dort wo früher Wege und Straßen viel mit Klinkerpflaster gebaut wurden, fehlte ganz einfach der Naturstein bzw. er musste teuer herantransportiert werden. So ist der Ziegel gewissermaßen der Ersatzbaustoff für fehlenden Naturstein. Ähnliches können wir auch an historischen Grundstücksmauern feststellen.
Für die Gartengestaltung hat diese Feststellung eine wichtige Bedeutung. Fragen wir uns nämlich zum Beispiel, welchen Belag wir für den Vorgartenweg wählen möchten, oder aus welchem Material die Grundstücksmauer hochgezogen werden soll, ist ein Blick auf die traditionellen Baumaterialien von Bedeutung. Anderenfalls kommt es zum Stilbruch. An der Küste ist das übliche Material z.B. der Ziegel und das Findlingsgestein. In Mittelfranken arbeitet man mit Jurakalk, etwas südlicher davon mit rotem Sandstein usw.
Wenn du bei deinen Projekten im Stil an die vorherrschende Tradition anknüpfen möchtest, schaust du dir in der Nähe liegende historische Bauten und Anlagen an. Dort findest du die nötigen Anregungen. Auch ist es möglich, mit traditionellen Materialien modern zu gestalten.
Der Ziegel, Backstein
Der Ziegel, also getrockneter und gebrannter Ton, sowie Keramik im Allgemeinen ist der älteste, künstliche Baustoff des Menschen überhaupt. In der Architektur und in den Gärten findet der Ziegel Verwendung für.
- Einfriedungsmauern
- Mauerabdeckungen (Dachziegel)
- Gebäude und Toranlagen (Torhäuser)
- Kleinarchitekturen wie Wasserbecken, Bänke und Hochbeete können aus Backsteinen gefertigt werden
- Schamotte (feuerfeste Ziegel) für Brotbacköfen, Gartenkamine
Hart gebrannter Klinker
Wenn der einfach gebrannte Backstein ungeschützt der Witterung ausgesetzt wird, geht er vor allem durch Nässe und Frost sehr schnell kaputt. Er saugt sich mit Wasser voll und zerbröselt dann förmlich, wenn Frost das Zerstörungswerk fortsetzt. Anders ist das beim Hartbrandziegel, dem Klinkerstein. Er wird bei höherer Temperatur gebrannt und ist um vieles härter, als ein gewöhnlicher Mauerziegel. Durch den helleren Klang beim Aufschlag mit dem Ziegelhammer erkennt man diese Materialien. Von diesem typischen Klang kommt auch die Wortherkunft "Klinker". Diese Steine nehmen kaum Wasser auf und eignen sich daher für die ungeschützte Verwendung (kein Putz, kein Feuchtigkeitsschutz) im Garten- und Landschaftsbau:
- Mauersteine
- Dachziegel
- Bodenbeläge (Backstein im Fischgrätenverband verlegt, ist der typische Wegebelag der Cottage-Gärten)
- Beeteinfassungen
- Kleinarchitekturen
- Wasserbecken
Rasengittersteine
Sogenannte Rasenlochklinker, Drainpflasterklinker, Rasenziegel sind eine neuere Erfindung. Es sind Rasengittersteine aus Klinkermaterial. Der mit diesen Ziegeln besetzte Flächenbelag lässt Regenwasser versickern und einen Rasenbewuchs zu. Man nimmt sie für wenig befahrene Wege oder für Parkplätze, die möglichst ohne Versiegelung der Fläche gebaut werden sollen. Dieses Rasengitter-Klinkerpflaster ist besonders haltbar, weil sich die Unterseite des Belages fest mit dem Untergrund verzahnt. Dadurch verrutschen die Steine nicht so stark, wie das beispielsweise bei Betonpflastersteinen öfter der Fall ist. Aus diesem Grunde sollte dieser noch wenig benutzte Flächenbelag doch viel mehr publik werden.
Terrakotta
Terrakotta (Terracotta, Cotto) italienisch: gebrannter Ton, ist ein unglasierter, gebrannter Ton von weißer, gelber, brauner oder roter Farbe und einer der ältesten künstlerischen Werkstoffe für Kleinplastiken, die Terrakotten. Spricht man von Keramik, griechisch: keramos (Ton), so bezeichnet man umgangssprachlich glasierte Tonware. Terrakotta bezeichnet dagegen die unglasierte Tonware und Gefäße, welche traditionell aus der Toskana bekannt sind. Terrakottagefäße geben den letzten Pfiff bei der Gestaltung von mediterranen Gärten oder Terrassen bzw. von Landhausgärten im mediterranem Stil. Zu diesem Themenbereich findest du einige Beiträge in anderen Kategorien:
Bei dieser Thematik spielen aber auch die ganz besonderen Cottofarben eine Rolle, also diese matten Pastellfarben mit einem Hauch von Patina
Allgemein bringt Terrakotta Urlaubserinnerungen in unsere Gärten und prägt den mediterranen Stil.