Bergenien* sind anspruchslose immergrüne Stauden, die früher irgendwie öfter in den Gärten zu sehen waren und heute aus diesen fast verschwunden sind. Mit ihnen kannst Du selbst noch trockenste, schattige Stellen im Garten und unter Bäumen bepflanzen, wo andere Stauden oder bodendeckende Gehölze längst versagen.
Was die Bergenie weiterhin interessant macht, ist ihre zeitige Blüte im Frühjahr. Doch auch ohne Blüten ist sie eine schöne Blattzierstaude. Die Stauden wachsen, wie schon erwähnt, auch auf schlechten Böden, der auch nicht sehr stark sein muss. Allerdings sollte die Pflanzstelle frei von Wurzelunkräutern sein, denn gegen diese behauptet sich eine Bergenien-Pflanzung nicht.
Verwendung, Pflege, Teilung (Vermehrung)
Man pflanzt die Bergenien in Steingärten, waldartigen Gärten, auf Trockenmauern oder an deren Fuß. Sie passen auch in Heidegärten in die Nähe von Koniferen. Ich habe sie aber auch schon als Bodendeckerpflanzung auf einem Parkplatz gesehen, das ist eher ungewöhlich.
Die immergrünen Stauden können könne 10 bis 20 Jahre an einem Platz stehen. Spätestens nach diesem Zeitraum sollten sie umgesetzt werden, weil sich flächige Bepflanzungen dann doch etwas auflichten.
Die Vermehrung erfolgt durch Teilung im zeitigen Frühjahr (ähnlich den Funkien) und auch mit sogenannten Stammschnittlingen. Dabei werden die Rhizome in fingelange Stücke geschnitten. Diese werden in Sand und ins Gewächshaus (Frühbeet) gesetzt. Nach dem Durchtreiben der Schnittlinge werden diese getopft und weiter kultiviert. Es dauert allerdings ein Jahr, bis die so vermehrten Pflanzen verkaufsstark werden.
Die Gattung Bergenia umfasst 10 Arten. Ihre Heimat sind die Gebirge Zentralasiens (Kontinentalklima). Im Garten finden Verwendung:
- Bergenia cordifolia (Attai-Bergenie) – ledrige, herzförmige Blätter (zierend), blüht rosa im Frühling, doch mehr Blattzierstaude
- B. crassifolia (Syn. Saxifraga crassifolia) – breite Blätter, breitrispige Blüten
- B. delavayi – etwas zierliche Art, deren Blätter sich im Herbst/Winter dunkelrot verfärben (Indian-Summer)
- B. x Hybrida – viele Sorten, wie 'Abendglut' (sattgrün, im Herbst bronzebraunes Laub), 'Morgenröte' (starkwachsend, lechtend rosa Blüten), 'Silberlicht' weiße Blüten mit rosa Schimmer)
- B. stacheyi – die Blüte beginnt schon im zeitig März
*Die Staude wurde nach dem Botaniker Karl August von Bergen (1704-1759) benannt, der in Frankfurt/Oder wirkte.
Literatur & Quellen:
- Christian Grunert, Gartenblumen von A-Z, Radebeul 1972