Verschiedene Koniferen in Vorgarten

In den 1980er Jahren waren Zier-Koniferen in der Gartengestaltung verpönt, weil sie nur selten aus der heimischen Flora stammten. Auch blühen Nadelgehölze nicht und sehen zu jeder Zeit unverändert aus. Man merkt also kaum die jahreszeitliche Wandlung. Das sind so die Argumente gegen Koniferen. Doch an der richtigen Stelle im Garten sind Koniferen interessante Gehölze, und in der Adventszeit hat man reichlich grüne Zweige für Gestecke, Kränze und Tischdekoration.

Beliebte Nadelhölzer

• Cedrus, Zeder: Ein gewaltiger Baum, der auch in unserer Klimazone gut gedeiht.

• Chamaecyparis, Scheinzypresse: Scheinzypressen werden viel als Hecken gepflanzt, wobei ich der Meinung bin dass sich Thuja besser dafür eignet. Chamecyparis werden oft große Bäume, die man aber durch Schnitt von Jugend an überschaubar halten kann.

• Juniperus communis, Säulenwacholder: säulenförmiger, aufstrebender Wuchs; besonders gut geeignet für Heidegärten

• Pinus mugo, Bergkiefer: Kiefern, besonders Bergkiefern (auch Latschenkiefer genannt) haben eine gewisse malerische Wirkung. Man pflanzt sie als Deckgehölze oder auch als weniger streng geschnittene Hecken. Sie eignen sich auch gut als Windschutzhecken.

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• Taxus, Eibe: geeignet für Sonne und Schatten; Eiben sind wohl die Gartenpflanzen, die mit dem wenigsten Licht auskommen und so sind sie für schattige, lichtlose Bereiche unentbehrlich. Aber Achtung: Die hübschen roten Früchte (speziell die Kerne) sind giftig! Wer kleine Kinder hat, die auch im Garten spielen, der sollte sich überlegen, ob er nicht lieber ein ungiftiges Gehölz pflanzen möchte.

• Thuja occidentalis, Abendländischer Lebensbaum: geeignet für Sonne und Halbschatten; ein vielseitiges Nadelgehölz für den Hausgarten; Lebensbaum lässt sich als Solitärbaum und als Gruppen pflanzen. In geschickter Anordnung können sie einen guten Sichtschutz und Windschutz bieten. Thujahecken können sehr schmal geschnitten werden.

• Thuja occidentalis 'Smaragd', Smaragd-Lebensbaum: geeignet für Sonne und Halbschatten. Ein sehr schöner Lebensbaum, der häufig für Hecken genommen wird. Aber gerade dafür scheint er mir nicht geeignet, denn sein Wuchs ist eiförmig gedrungen, was der Hecke ein buckeliges Aussehen verleiht.

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• Tsuga canadensis, Hemlocktanne: geeignet für Halbschatten; darf nicht zu trocken stehen; Sie entwickelt sich zu einem mittelhoher Nadelbaum mit malerischem Aussehen. Sie eignet sich auch super für Hecken, und es gibt Zwergsorten für den Steingarten.

Was vor Kauf und Pflanzung zu beachten ist

Was beim Kauf von Koniferen meist nicht bedacht wird ist, dass viele dieser Pflanzen (ausgenommen die Zwergkoniferen) einmal riesige Bäume werden. Schnell passiert es, dass der vermeintliche kleine Lebensbaum zum Vorgarten-Monster heranwächst. Wer dann noch eine strenge Baumschutzordnung der Kommune zu beachten hat, der wird das Ungetüm nur schwer wieder los. Oft werden Koniferen in den Garten gepflanzt, weil sie kein Laub abwerfen und somit weniger Arbeit verursachen. Viele Gartenbesitzer fürchten auch den Konflikt mit den Nachbarn, die sich von herangewehtem Laub belästigt fühlen könnten. Da stellt sich aber die Frage, ob du nicht auf deinem Stück Land (was du unter Umständen monatlich teuer abzahlst) selber bestimmen solltest und nicht der Nachbar. In vielen Fällen sind blühende Ziersträucher oder kleine Bäume nämlich die bessere Wahl. Sie bringen Abwechslung in den Garten, bieten Insekten Nahrung und den Singvögeln ebenfalls gute Lebensbedingungen. Zudem haben Laubbäume den Vorteil, dass sie mit ihrem Laub im Sommer Schatten und Kühlung spenden und im Winter die Sonne voll durchlassen.

Gestaltung mit Koniferen

Wer sich trotzdem für Koniferen entscheidet, sollte mit ihnen mehr machen, als sie nur auf dem Rasen im Vorgarten zu verteilen. Denn wenn der Anfänger in Sachen Gartengestaltung an Koniferen denkt, dann hat er meist kleine, kugelige oder kegelförmige Bäumchen im Kopf. Kleinere formschöne Koniferen sind im Hausgarten aber auch sehenswert. Im Winter bilden sie mit dem Schnee lebende Skulpturen. Platziere sie im Garten so, dass sie im Winter zum Blickfang werden, wenn du aus dem Fenster schaust oder raus auf die Terrasse. Denn es ist in der kalten Jahreszeit immer angenehm, wenn man auf grüne Äste schaut. Allerdings wirken kräftig grüne Nadelbäume im Winter oft fast schwarz.

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Um im Winter ein angenehmes Grün zu bekommen, musst du hellgrüne oder gelbgrüne Koniferen pflanzen. Von Thuja, Wacholder und Eibe gibt es viele hellgrüne und gelbe Sorten, die du verwenden kannst. Alle drei Arten können durch regelmäßigen Schnitt auch sehr gut im Zaum gehalten werden.

Formschnitte

Koniferen werden aber weniger wegen ihrer Farbe gekauft – meist ist es die Form, die gefällt. Hier solltest du mal drüber nachdenken, ob du nicht besser Formschnitt-Gehölze (Buchsbaum, Eibe, immergrüner Liguster) pflanzt, als Scheinzypressen, Fichten oder Tannen, die später Baumriesen werden. Formschnitte mögen verspielt wirken, aber der Garten wird durch diese kleinen Spielereien erst wirklich interessant und geheimnisvoll. Das beweisen etwa die formalen englischen Gartenkunstwerke aus alter Zeit bis jetzt.

Wie man Romantik in den Garten zaubert, das haben uns auch die Japaner vorgemacht, egal ob es die zierlichen Bonsaibäumchen sind, oder die malerischen Kiefern in ihren bemerkenswert natürlich erscheinenden Gärten. Ähnlich romantisch sind aber auch heimische Gartenanlagen, wie etwa alpine oder Heidegärten, wo mit wild anmutenden Wacholderbüschen und Krüppelkiefern durchaus auch malerische Effekte erzielt werden.

Als Heckenpflanzung

Ein weiters Betätigungsfeld für den Koniferengärtner sind die Heckenpflanzungen. Hierfür gibt es eine beachtliche Auswahl. Thuja, Taxus, Pinus, Picea, Chamecyparis, Juniperus und Tsuga canadensis, die Hemlocktanne fallen mir da auf die Schnelle ein. Die Hemlocktanne ist übrigens ein weiterer Tipp für Hecken, auch für höhere Sichtschutzhecken. Sie verhält sich als Heckenpflanze ähnlich, wie die Eibe (Taxus). Die Eibe ist zwar noch ein ganzen Zacken robuster – besonders im vollen Schatten – aber sie ist in den grünen Pflanzenteilen sehr giftig.

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