Kornblume, Centaurea cyanus: Im Sommer schmückt diese hübsche kleine Blume jederorts die Feldwege und -raine. Aus dem Mittelmeergebiet stammend verbreitete sie sich mit dem Getreideanbau über ganz Europa und ziert heute zusammen mit dem Klatschmohn viele Felder.
Charakteristisch für die Kornblume sind ihre blauen Blütenblätter, die zusammen mit den eigentlichen, vielen kleinen schwarzen Röhrenblüten, um welche sie herum angeordnet sind, eine einzige große Blüte vortäuschen. Der Stängel der einjährigen Pflanze ist dünn, die Blätter sind schmal.
Die Kornblume wächst verbreitet auf sandigen bis lehmigen, sauren Äckern. Sie blüht von Juni bis Oktober. Gesammelt werden die blauen Blüten im Juli und August, doch sollte sie, wie alle Wildpflanzen nicht in der Nähe chemisch behandelter Felder, an Straßen oder Baustellen gesammelt werden.
Volksnamen: Roggenblume, Tremse, Cyane, Sichelblume, Ziegenbein, Zachariasblume
Heilwirkung
Eine griechische Sage erzählt, wie der Zentaur Chiron mit der Kornblume die Wunde am Fuß des Achilles heilte. (Daher der botanische Name Centaurea.) Die Kornblume soll Husten, Bronchitis und Leberkrankheiten heilen und beschleunigt die Urinausscheidung in Fällen von Nierenträgheit und Wasseransammlung. Auch fiebrige Erkrankungen wurden mit ihr behandelt. Vor allem aber wurde sie zur Heilung von Bindehaut oder entzündeter, geröteter und geschwollener Augen verwendet. Ein Aufguss aus Kornblumenblüten wurde verwendet, um grauem Haar einen distinguierten blauen Schimmer zu verleihen.
Für einen Aufguss gegen Husten, Bronchitis und Leberkrankheiten wird eine kleine Handvoll frischer Blüten mit einem Liter Wasser überbrüht (etwa 5 – 10 Minuten ziehen lassen) und eine Tasse vor den Mahlzeiten getrunken.
Äußerliche Anwendung
Für ein Fußbad (oder Vollbad) gegen Ödeme (oder generell wunde, gereizte Haut) werden etwa eineinhalb Handvoll Blüten pro Liter Wasser verwendet, die Anwendung ist einmal täglich. Ein Absud für die Augen wird folgendermaßen hergestellt: eine kleine Handvoll Blüten wird in einem Liter Wasser fünf Minuten gekocht und dann eine halbe Stunde lang stehen gelassen. Bei der Verwendung des Absuds in den Augen ist darauf zu achten, dass sich keine Pflanzenteile mehr im Absud befinden, die ins Auge geraten könnten.
Für die Haarspülung wird eine Handvoll der blauen Kornblumenblätter mit einem Viertelliter kochendem Wasser überbrüht und drei Stunden ziehen gelassen, danach abgeseiht. Nach dem Waschen die Haare leicht antrocknen lassen und die Spülung hineinmassieren.
Die Kornblume wächst in Getreidefeldern. Die Blüte dient zu Umschlägen bei entzündeten Augen: 15 Gramm auf 1/2 Liter kochendes Wasser gebrüht; gegen Gelbsucht nimmt man 5 Finger voll diesen Tees und brüht ihn auf 1 Obertasse Wasser auf.
Literatur & Quellen: Bild und Zitat nach historischer Buchvorlage: Brunnfels, O. / Pfeffermann / Gleitsmann, E.: Das Buch der Kräuter, Verlag Urbania-Gesellschaft, Dresden, um 1920