Der Schnitt der Sauerkirsche (Schattenmorelle) ist relativ einfach. Es werden vorzugsweise die Endknospen entfernt, also Triebe etwas gekürzt, damit sie Seitenholz bilden (Fruchtholzschnitt). Das Problem einer Sauerkirsch-Krone ist ja das, dass die Äste immer nur an der vordersten Knospe austreiben wollen (wie beim Pfirsich). Also wird hier gekürzt.
Ein Sauerkirschbaum erhält nach der Pflanzung einen normalen Erziehungsschnitt. Erst ab dem 3. Standjahr wird die Krone geschnitten und zwar so, dass sich die Fruchttriebe ständig erneuern.
Zuerst schneidet man aber alle zu dicht stehenden, nach innen wachsenden, abgestorbenen und Konkurrenztriebe aus. Dann werden die Leitastverlängerungen zurückgeschnitten. Das ist im folgenden Video recht gut erklärt. Beziehungsweise kann man auch so vorgehen, dass man alle verbleibenden starken Triebe um 1/3 (des Neuwuchses) kürzt und alle schwachen Triebe auf etwa 3-4 Augen (4 Knospen bleiben stehen) einkürzt.
Diese Schnittmethode ist leicht zu merken. Sie sollte immer so ausgeführt werden, denn es ist ein Problem der Sauerkirschen, dass die Äste immer nur an der vordersten Knospe austreiben wollen. Dadurch entstehen dann oft diese langen, überhängenden Fruchttriebe.
Wenn man solch einen alten Sauerkirschbaum verjüngen muss, schneidet man das Kronengerüst um wenigstens 1/3 (des gesamten Astes) zurück, auch wenn man dann dickere Äste kappen muss. Die dünnen, langen Fruchttriebe kürzt man, wenn möglich auf 3-5 Knospen bzw. man lässt kleine Seitenästchen stehen, wenn sie sich an der Astbasis gebildet haben.