Wurzelgemüse und Zwiebelgemüse
Der Herbstrettich (Raphanus sativus var. longipinnatus), im ostasiatischen Raum als Daikon bekannt, ist eine späte Kulturform des Rettichs. In unserem Garten spielt sie eine wichtige Rolle für die Nachkultur im Spätsommer.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein anderes Gemüse den Begriff "Metamorphose" so maßgeblich verdient wie der Perllauch (Allium ampeloprasum ampeloprasum Pearl-Onion Group), der auch unter dem Namen Perlzwiebel bekannt ist.
Für den vorliegenden Fachartikel kann ich durchaus höchste Spannung versprechen, denn er beinhaltet eine ziemlich in Vergessenheit geratene Form der Porreekultur. Vielleicht ist das sogar die ursprüngliche Art, den Lauch zu kultivieren – zumindest im selbstversorgenden Gartenbau. Zunächst deshalb kurz zur Anbaumethode, bei der der Lauch in mehreren Etappen geerntet werden kann.
Mit der genaueren Beschreibung der wichtigsten Zwiebel- und Lauchgemüse wurde mir bald klar, dass bezüglich der Namen und allgemein vermuteten botanischen Zuordnung ein heilloses Durcheinander herrscht. Da das Entwirren der vielen kleinen Missverständnisse in den einzelnen Beiträgen nicht immer möglich ist, möchte ich das hier an zentraler Stelle einmal versuchen.
In regelmäßigen Abständen kommen immer wieder einmal weniger bekannte Gemüsearten in den Fokus der Gärtner. Meist lohnt dieser Anbau aber nicht, weil die seltenen Gemüse einfach zu außergewöhnliche Geschmäcker besitzen, im Anbau zu kompliziert sind oder in unserem Klima geringe Erträge bringen. Die hier vorgestellte Knollen-Kapuzinerkresse wird aus diesen Gründen in unseren Gärten sicher nie in nennenswerten Mengen angebaut werden, doch die Pflanzen gedeihen auch im Halbschatten recht gut und sie sind sehr anspruchslos. So findet sich für diese Kultur im Garten immer ein Platz und auch wenige Pflanzen liefern schon reichlich der begehrten Liebhaber-Knollen. Roh komplettieren sie Salate und gekocht finden sie wie Kartoffeln Verwendung.
