Der Butternut-Kürbis hat sich im Handel als eine bewährte Kürbissorte durchgesetzt, da er lange lagerbar und gut transportfähig ist. Außerdem haben seine Früchte mit einem Gewicht von etwa einem Kilogramm die ideale Größe für die Zubereitung in kleineren Haushalten. Der Butternut ist ein saisonales Gemüse, das mit Beginn der Ernte Ende September bis in den Januar hinein verfügbar ist. Durch die Lagerung in Kühlhäusern unter optimalen Bedingungen ist er mindestens bis in den März hinein im Angebot.
Wir wollen nun der Frage nachgehen, ob es möglich ist, selbst und ohne viel Aufwand diese beliebte Kürbissorte anzubauen.
Nach meinen Erfahrungen ist die hier vorgestellte Sortengruppe die rentabelste unter den sogenannten Moschus-Kürbissen (Cucurbita moschata). Jedoch benötigt diese Kürbisart für Wachstum und Fruchtausbildung relativ viel Wärme. Im Gegensatz dazu benötigt beispielsweise ein Spaghetti-Kürbis weniger Sonnenstunden und reift auch bei geringerer Wärme. Zudem bringt er mehr Ertrag. Doch vergleichen wir beide Sorten für den Gebrauch in der Küche miteinander, so ist der Butternut-Kürbis die edlere Form und aus meiner Sicht eine Delikatesse.
Beschreibung
Die Früchte haben meistens das Aussehen einer dicken Erdnuss, manchmal auch einer Birne, bis hin zur Form eines klassischen Flaschenkürbis, der dann wiederum an die Form der Schlangenkürbisse (Keulenzucchini) anschließt.
2) Eine Spielart des Butternut-Kürbis aus meinem Garten.
Diese verschiedenen Varianten bezeichnet der Gärtner als Butternut-Sortengruppe. Die Früchte besitzen allesamt ein kräftig gelboranges Fruchtfleisch und haben im Verhältnis dazu nur wenig Kerngehäuse. Die Zubereitung in der Küche ist recht unkompliziert, denn die walzenförmigen Kürbisse lassen sich leicht in Scheiben schneiden und anschließend schälen. Die Schale ist im Gegensatz zum Hokkaido-Kürbis nicht zu gebrauchen.
Auch mit der Lagerung des Butternut-Kürbis habe ich gute Erfahrungen gemacht. Wobei immer die Voraussetzung ist, dass die Früchte gut ausgereift sind. In einem frostfreien Raum sind sie bis Januar, oft auch länger, haltbar. Aber auch bei Temperaturen um 20°C bleiben sie wochenlang fest und knackig, wobei die langen, dünnen Sortenvarianten länger haltbar sind, als die dicken, erdnussförmigen.
Anbauanleitung
Der Butternut-Kürbis-Anbau begann in den USA in den 1940er Jahren. Sein Züchter war der Farmer Charles A. Leggett aus Massachusetts. Er suchte nach einer leicht händelbaren Form für Transport und Verkauf. Doch auch bei uns kann es gelingen, das beliebte Gemüse im eigenen Garten zu ziehen und für Selbstversorger zu einer Bereicherung der Speisekarte werden zu lassen.
Für den Anbau gilt zunächst alles, was für den Kürbisanbau auch allgemein gilt. Lediglich die direkte Aussaat ins Gartenland ist nicht ratsam, da der Butternut-Kürbis mehr Zeit für Wachstum und Reife benötigt als andere Kürbisarten. Somit muss er früher ausgesät werden und das geht nur mit einer entsprechenden Vorkultur in Saatgefäßen. Alle Besonderheiten der Kulturanleitung habe ich hier noch einmal zusammengefasst. Sie gelten für alle Moschus-Kürbis-Arten (Cucurbita moschata), von denen der Butternut die bekannteste Sorte ist.
Der optimale Aussaatzeitpunkt
Wie bereits gesagt, müssen die Pflanzen vorkultiviert werden. Da sie aber auch nicht zu lange im Aussaattopf stehen wollen, weil die Setzlinge sonst lang und dünn werden und sie später schwächlich weiterwachsen, was sie anfällig für Krankheiten macht, säen wir sie vier Wochen vorm Auspflanzen. Der Pflanztermin ist so ziemlich genau der 15. Mai, da ab dann keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Somit ist der Aussaattermin der 15. April, spätesten jedoch bis zum 20. April.
3) Junger Kürbis und Blüte.
Die Art ist ein Dunkelkeimer, was bedeutet, dass die Samen nicht zu flach gesät werden dürfen. Man steckt jeweils zwei Samenkerne etwa drei Zentimeter tief in gute Anzuchterde. Kleine Blumentöpfe sind dafür die idealen Gefäße. Gegossen wird nur mäßig. Die Erde darf nur feucht, keinesfalls klitschig nass sein. Günstig ist es, mit lauwarmen Regenwasser zu gießen. Sowohl kalkhaltiges Leitungswasser als auch kaltes Wasser sind absolut kontraproduktiv!
Bis die Sämlinge zu sehen sind, sollten die Töpfe bei gleichmäßigen 20 bis 24 °C stehen. Ein beheiztes Zimmer ist dafür eine gute Voraussetzung. Bis dahin ist auch kein heller Standort erforderlich, weil Dunkelkeimer, wie die Bezeichnung schon sagt, kein Licht dafür benötigen.
Zeigen sich erste grüne Keimlinge, können wir die Saattöpfe tagsüber in unser Gewächshaus stellen, weil sie jetzt viel Licht brauchen. Aber auch ein sonniges Fenster in einem warmen Zimmer ist geeignet. Da die Umgebungstemperatur auch nachts nicht unter 10°C fallen darf, was sofort zu einem Stocken des Wachstums führt, sollte die Saattöpfe abends wieder ins Haus geholt oder im Gewächshaus für Wärme gesorgt werden.
Samen geht nicht auf – woran kann es liegen?
Nach etwa zehn Tagen sollte der Samen aufgegangen sein. Ist das nicht der Fall, wurde entweder ein Punkt der Anbauanleitung nicht beachtet, was bedeuten kann, dass:
- zu flach gesät
- nicht auf gleichmäßige Temperatur während der Keimung geachtet
- mit kaltem oder kalkhaltigem Wasser gegossen wurde, oder
- der Samen zu alt war. Kürbissamen ist sechs bis acht Jahre keimfähig.
Samen kaufen oder selber gewinnen
Den höchsten Ertrag bringen unbestritten die Hochzuchtsorten (F1-Hybriden). Da man Rankkürbisse aber meist an sonst ungenutzten Gartenplätzen in extensiver Kultur oder auf einer Milpa (Indianerbeet) anbaut, steht der Maximalertrag pro Pflanze nicht immer im Vordergrund des Eigenanbaus. Somit sind auch sowohl eigene Züchtung als auch Samengewinnung sinnvoll, denn in der Regel lassen sich Kürbisse leicht durch ihren Samen, welchen sie in der Frucht ausbilden, vermehren.
Die Samenkörner aus einem gut ausgereiften Kürbis werden herausgenommen, gut getrocknet, und schon hat man sechs bis acht Jahre lang keimfähiges Saatgut. Wer sicher gehen will, dass der Samen noch keimfähig ist, der mache einige Zeit vor der geplanten Aussaat eine Keimprobe. In feuchtem Küchenpapier an einem dunklen Ort sollte sich nach einigen Tagen zeigen, ob noch Leben in den Samen ist.
4) Dieser Butternut hat zwar Samen ausgebildet, doch sie sind taub, d.h. sie sind nicht keimfähig.
Vergleicht man die Kürbissorten (auch Hochzuchtsorten) miteinander, so fallen die Nachkommen der Butternut-Kürbisse relativ sortenecht aus, das heißt, sie sind samenfester, als etwa die von Cucurbita maxima. Nach meinen Erfahrungen bilden aber viele Früchte von Cucurbita moschata im Eigenanbau auch nur taube Samen aus. Die Ursache dafür habe ich noch nicht ergründen können, obwohl ich schon seit einigen Jahren verschiedene Varianten des Butternut-Kürbis anbaue. Entweder alle Samen einer Frucht sind keimfähig oder sie sind komplett taub. Dass sie taub sind, merkt man an der Dicke der Samen. Flache Samenkerne sind nicht keimfähig.
Da Samen im Handel immer teurer werden und man zudem häufig staunt, wie wenig aus dem vielversprechenden Tütchen herauszuholen ist, bin ich dazu übergegangen, im Winter einige Butternut-Kürbisse im Supermarkt zu kaufen. In der Gemüseabteilung findet man meist Ware aus Spanien oder Frankreich. Zusammen mit der Frucht erwirbt man zugleich kostenlosen Samen, der im kommenden Frühjahr für neue Sorten in unserem Garten sorgen kann.
Ernte und Verwendung
Der Kürbis wird im Spätsommer oder Herbst, auf jeden Fall vor dem ersten Nachtfrost geerntet. Bei der Ernte muss unbedingt ein Stück Stiel an der Frucht verbleiben. Der vertrocknende Stielrest verhindert das Eindringen von Bakterien und somit Fäulnis
Die Früchte können absolut universell eingesetzt werde. Im Salat oder als Gemüse-Carpaccio kann man sie roh essen, was für Rohköstler durchaus von Interesse sein kann. Der Klassiker ist, sie zu Suppe zu verarbeiten, die mit ihrer schönen, goldorangen Farbe auch etwas fürs Auge bietet. Doch auch die Zubereitung als Bratgemüse ist möglich. Hierfür habe ich ein schnelles, schmackhaftes und selber erprobtes Rezept: Bratkürbis mit Sauce Hollandaise. In einem erweiterten Rezept kann man Reste dieses Gerichtes für die Zubereitung einer klaren Kürbissuppe nutzen. Auch die beliebter werdenden Kürbis-Pommes werden vorzugsweise mit Butternut-Kürbis oder mit anderen Sorten des Moschus-Kürbis hergestellt.