Eigener Kopfsalat

Einführend ist zu bemerken, dass die Kultur der Kopfsalate nahrhaften, mehr feuchte als trockenen Böden verlangt. Hier gedeiht er jedoch vorzüglich und bildet feste Köpfe."Der Kopfsalat ist von allen Sortenvarianten sicher der begehrteste, und deshalb sollte er im Garten stets vorhanden sein.", so lese ich es in einem Gartenbuch für Kleingärtner. Der ganzjährige Anbau ist für den Laien möglich, doch nur in umfangreicheren Küchengärten und wenn ein beheizbares Gewächshaus vorhanden ist. In kleineren Nutzgärten ist er jedoch ein leicht zu kultivierendes saisonales Blattgemüse, welches zur jeweiligen Erntezeit hohe Erträge bringt. Dazu unten mehr.

Ich schlage vor, zu Beginn meiner Ausführungen zunächst meine eigene sehr simple Anbaumethode kurz zu erläutern. Das ist die Pflanzung bei wenig Gartenfläche. Anschließend folgt dann die Anbauanleitung für die ganzjährige Kultur.
Hinweise zu den verschieden Sorten findest du hier.

Romanasalat GoldforelleDer Eigenanbau gibt auch die Möglichkeit Nahrung für's Auge und Herz zu produzieren. Sommer-Sorte 'Goldforelle'.

Botanik

Zuvor möchte ich aber noch auf die Botanik des Kopfsalates eingehen. Dessen nicht schließenden, ersten Kulturformen sind durch den Jahrhunderte langen Anbau aus dem Stachel-Lattichs (Lactuca serriola, einer wilde Steppenpflanze) entstanden und bildet mittlerweile eine eigene Artengruppe: Lacuca sativa, was so viel wie "angepflanzter Lattich" bedeutet.

Innerhalb dieser Kulturpflanzenart gibt es wiederum Variationen (Romana- und Pflück- und Spargelsalate) in welcher die Häupter bildenden Formen den botanische Namen Lactuca sativa var. capitata tragen, wobei das "capitata" vom lateinischen capitátus = kopfförmig abgeleitet ist. Neben der in Deutschland gebräuchlichen Bezeichnung Kopfsalat gibt es die österreichische Variante Häuptlsalat zur Benennung. Alles weitere über die Botanik und sie sehr interessante Kulturgeschichte findest du unter dem Link: Lacuca sativa.

Kopfsalat zur weiterzucht markiertWer selber Züchten und Samen ziehen will, der muss die schönsten Köpfe markieren, diese ins Kraut schießen lassen und bis zum Sommer warten, bis sich Samen ausgebildet haben. Schwierigkeitsstufe: kinderleicht.

So baut der Autor an:

Nicht ohne Grund erwähnte ich oben, dass die wilden Urgemüse Steppenpflanzen waren und diese haben sich auch ohne menschliches Zutun entfaltet und fortgepflanzt. Wenn man sich nun weitgehend an den natürlichen Lebenszyklus dieser Gewächse orientiert, was auch unter die Rubrik der "Permakultur" fällt – so arbeitet die Natur für uns und wir sparen uns einige Arbeit. Der Kultur-Lattich bildet im Hochsommer seine Samen aus. Dies sind tausende kleine Pusteblümchen, welche in der Natur durch den Wind davongetragen werden und auf den Boden fallen. Bei Temperaturen unter 16 bis 20°C beginnen sie zu keimen und bilden bis zum Winter kleine Sämlingspflanzen aus. Diese überwintern, denn die Art ist winterhart, und bilden im Frühling zunächst üppige Staudenblätter aus, um im Frühsommer wieder in den Samen zu schießen.

Mit dem Kopfsalat können wir ein Gleiches tun, nur ernten wir im Hochsommer den Samen, damit er nicht fortfliegt und streuen ihn in von Juli bis September in wöchentlichen Abständen breitwürfig auf frei werdende Plätze im Garten.

Kopfsalat Jungpflanzen breiwürfig gesätDie breitwürfig gesäten Jungpflanzen fungieren hier zwischen den Erdbeeren als Bodendecker. Man nimmt die Schönsten zum Verpflanzen, der Rest wird im Frühjahr als Gründünger eingehackt.

Solche freien Stellen finden sich etwa unter hoch wachsenden Kohlsorten, sodass keine frischen Beetflächen verbraucht werden müssen. Unter den höheren, ausreifenden Gemüsen oder zwischen Erdbeerpflanzen bilden sie dann eine den Boden schützende Pfanzendecke und für den Gartenfreund brauchbare Jungpflanzen. Diese werden im Nachsommer oder Frühjahr vereinzelt oder umgepflanzt und bringen dann eine Kopfsalat-Saison von Ende April bis Anfang Juni.

Darnach kommen erst einmal andere Salate auf den Tisch. Zuerst ernte ich dafür Gewächshausgurken, dann Gurken, Paprika, Tomaten und Pflücksalate. Ab September stehen durch den Nachkulturenanbau wieder Herbstsalate zur Verfügung. Vor allem ist das die Zuckerhut-Zichorie (Fleischkraut), die auch etwas frostverträglich ist und je nach der Anbaumenge bis Weihnachten verfügbar ist. Dann ist mit frischem Grün aus dem Garten erst einmal Pause, nur am Fenster in der Wohnung wird Gartenkresse gezogen. Spätestens ab März gibt es im unbeheizten Kleingewächshaus reichlich Winterportulak zu schneiden und im April den oben bereits beschrieben "Überwinterungs-Kopfsalat". Damit hat sich der Kreis meiner Saisonalen Salatgemüse wieder geschlossen. (siehe auch letztes Bild ganz unten auf der Seite)

Mischkultur?

Der Kopfsalat kann im Freiland im Zwischenkulturanbau mit Tomaten, Blumenkohl, Rosenkohl, Kopfkohl (siehe Bild unten) und am Rande der Gurkenbeete gleichzeitig gepflanzt werden. Bis die Hauptkulturen richtig zur Entfaltung kommen, ist der Salat schon abgeerntet.

Auch als Vor- und Nachfrucht kann er im Selbstversorgergarten Verwendung finden. Ich pflanze beispielsweise ein Beet mit ganz zeitigem Überwinterungssalat (siehe Kapitel oben) und sobald ich einen der Köpfe ernte, säe ich an diese Stelle als zweite Kultur früh tragende Buschbohnen. Sind letztere Ende Juli abgeerntet, kann ich noch eine dritte Kultur auf das Beet bringen, z.B. Herbstrübchen säen (schnell wachsende 'Ulmer Ochsenhörner').
Eine Nachfruchtanbau der Salate wäre auf frühe Sorten der Erbse möglich. Bei mir sind letztere konkret die 'Kapuzinererbsen' – die ertragreiche Selbstversorgersorte der Gärtner-Mönche.

Anbau im Freiland

Um das zu erreichen, gibt es merherer Aussaatzeitpunkte im Jahr:

A.) Erste Saat im zeitigen Frühjahr

Die erste Aussaat kann im Februar und Anfang März und, wenn es die Witterung erlaubt, noch früher in das freie Land gemacht werden. Nachfolgende Fröste schaden den Saaten und jungen Sämlingen nicht. Anfangs kommt neben der Saat im Freiland gleichzeitig eine Aussaat ins halbwarme Mistbeet oder im kalten Kasten bzw. ins Gewächshaus. Die Pflanzen sind dann schon Mitte April zum Auspflanzen fertig. Die Saaten sollten sich im Abstand von drei bis vier Wochen wiederholen, was man in der Regel oft nicht schafft. Man hat aber bei den aufgegangenen Jungpflanzen meistens Nachzügler dabei, welche sich für eine gestaffelte Pflanzung eignen.

Salat als Zwischenkultur und MischkulturMischkultur/Zwischenkultur - hier ist Kopfsalat und Kohlrabi zwischen Rotkohl gepflanzt. Bevor sich der Kohl ausbreitet, sind die anderen frühen Gemüse bereits erntereif.

B.) Zweite und dritte Saat für den Sommerbedarf

Die 2. Aussaat erfolgt im April. Hier kann die Aussaat der Früh- und Sommersorten zu ein und derselben Zeit geschehen, weil trotzdem der späte Salat erst fertig wird, wenn der Frühsalat verbraucht ist. Es ist auch möglich, glattblättrige und krausblättrige Sorten zu gleicher Zeit auszusäen. Weil krausblättriger Salat länger zum Heranwachsen braucht als glattblättriger, kann dann ebenfalls zeitverschoben gepflanzt und geerntet werden.

Selber gesäter Salat in der SaatschaleIm April sind im Kleingarten kaum Stellen für die Aussaat frei. Dann sind Saatschalen angebracht.

Ab Ende April/Mai sollten keine zeitigen Sorten mehr gesät werden. Man wählt jetzt hitzeresistente Kopfsalatsorten für den Sommer. Was im Mai - Anfang Juni ins Freiland gesät wird, das kommt im Juni und Juli zur Ernte.
In der Regel wird die dritte Aussaat Anfang Mai durchgeführt.

Hinweis:

Einige neuere Züchtungen eignen sich für den Ganzjahresanbau. Von den älteren samenechten Formen ist mir die 'Merveille de Quatre Saison' (Vier-Jahreszeiten-Wunder.) bekannt.
Die hier beschriebene Kulturanleitung unterscheidet zwischen den:

  1. frühen Salatsorten, die auch für den Herbstanbau geeignet sind und den
  2. späten, hitzetoleranten Sorten für den Sommer

Typische, für den Anbau im Sommer geeignete Formen, sind die sogenannten Romana-Salate (Sommerendivien). Diese sind eine sehr ähnliche Unterart des Garten-Lattichs mit dem botanischen Namen Lactuca sativa var. longifolia).

C.) Herbst und Wintersalat*

Eine vierte Aussaat, Mitte Juni mit entsprechender Sorte durchgeführt, liefert schönen Salat für den Herbst, während die fünfte Mitte September getätigte Aussaat den zeitigen Frühjahrssalat liefert. Einige der Pflanzen können auch ins kalte Gewächshaus (oder Frühbeetkasten) gepflanzt werden und geben dort schon im nächsten Vorfrühling die erste Ernte unter Glas.

Die Pflanzen der September-Aussaat werden nach der Erstarkung auf ein Beet und in winterkalten Gegenden in 10 bis 15 Zentimeter tiefe Furchen mit einem Abstand von 15 bis 20 Zentimeter gepflanzt und, wo das Klima sehr rau ist, den Winter über gegen Klarfrost mit Gartenvlies bedeckt. Nach Josef Sobischek [1] kann man auch Anfang September den Kopfsalat (Wintersalat*) an Ort und Stelle säen und später auf 25 Zentimeter Abstand der Pflanzen untereinander verziehen. Nach Sobischek wird der Wintersalat mit Vorteil auf halbschattigen Beeten angebaut.

Eine interessante Methode ist die, von der Juli-Aussaat einen Teil für den Spätherbst- und Winterbedarf auf ein passendes Beet zu pflanzen. Das Beet wird dann mit einem Bretterkasten umgeben und später mit Folie oder Kastenfenstern gegen Frost geschützt. Man hat dann vom Herbst her ausgewachsenen Salatköpfe noch in den ersten Winterwochen zur Verfügung. Mehr über diese Anbaumethode liest du hier, doch mit dieser alten Herangehensweise haben wir bereits den ersten Tipp für den Anbau im modernen Gartengewächshaus:

Salat im GewächshausBevor im Gewächshaus die Tomatenpflanzen gesetzt werden, kann es für den Kopfsalatanbau genutzt werden.

Salatanbau im Gewächshaus oder im Frühbeetkasten

Für die Kultur ist zu unterscheiden, ob ich sie beheizt oder unbeheizt unter Glas oder Folie anbaue. Unten beschreibe ich die Kultur in beheizbaren oder bestens isolierten Gewächshäusern, wobei bei beiden Methoden die drei folgenden Punkte gleich wichtig sind (A, B und C). Für die nicht beheizbaren Kleingewächshäuser oder Folientunnel – habe ich die nötigen Tipps bereits im letzten Absatz des vorigen Kapitels gegeben und oben unter der Überschrift: "So baut der Autor an".

A.) Bodenvorbereitung

Die Ansprüche an den Boden nicht so hoch, wie bei der Pflanzung von Tomaten, Paprika oder Gurken. Wird der Kopfsalat als Vorkultur vor dieser sogenannten Hauptfrucht angepflanzt, so sollte der Boden vorher aber den Ansprüchen der Hauptfrucht angepasst sein.

Für den Salatanbau braucht es im Gewächshaus eine Erdschicht von etwa 12 Zentimeter. Frisch gedämpfter Boden darf nicht genommen werden und es darf auch kein frischer Stallmist Verwendung finden. Der optimale pH-Wert liegt bei 7, also beim neutralen Bodenwert. Für die Grunddüngung vor der Pflanzung gibt es genaue Werte. Pro Quadratmeter sollten 5 Gramm Stickstoff, 4 Gramm Phosphor und ca. 12 Gramm Kalium verabreicht werden. Vor der Auspflanzung muss die Erde locker und feucht sein.

B.) Pflanzung, Abstände, Wässeren usw.

Günstig ist es, wenn Jungpflanzen mit Topfballen gesetzt werden. Bei der Pflanzung ist darauf zu achten, dass die Wurzeln nachher nicht tiefer in der Erde stehen, als zuvor.

Der Pflanzabstand beträgt 25 x 20 Zentimeter. Danach wird jeder Setzling im Boden angedrückt gut angegossen, doch in der Folge gibt es Wasser nur nach Bedarf. So ist im Winter in der Regel zwei Wochen nach der Auspflanzung wieder zu wässern. Später wird etwa einmal pro Woche gegossen und man sollte nur den Boden unter den Blättern gießen und nicht die Stauden von oben. Das geschieht am besten in den Vormittagsstunden, da dann die Pflanzen bis zum Abend hin abtrocknen können. Feuchte Blätter bewirken schnelle Fäulnis derselben. Auch ist die Luftfeuchtigkeit gering zu halten.

Die Kopfsalate wurzeln im Gewächshaus recht flach. Wird der Boden bearbeitet, so ist er nur oberflächlich zu lockern.

C.) Mischkultur

Um die Anbaufläche im Gewächshaus optimal zu nutzen, kann man in den Zwischenraum der neu gepflanzten Setzlinge Radieschen säen. Die Mischkultur von Kopfsalat Tomaten ist möglich. Man muss aber beizeiten kräftige Salatjungpflanzen setzen, damit sie Köpfe bilden, bevor die Tomaten diese zu sehr beschatten.

D.) Ernte

Die Kopfsalate können geerntet werden, wenn sich die Häupter fest anfassen und ein weiteres Größenwachstum nicht mehr zu erwarten ist. Die Erträge liegen beim Eigenanbau zwischen 1,5 bis 2,5 Kilogramm pro Quadratmeter Anbaufläche.

E.) Wichtiges über Licht, Temperatur und CO²

Kopfsalat benötigt viel Licht. Hingegen ist der Wärmebedarf nicht so hoch, wie bei anderen Kulturen. Die Lufttemperatur sollte 10 bis 13°C nicht wesentlich unterschreiten. Wichtiger für gute Erträge ist aber die Bodentemperatur, welche zwischen 6 und 16°C im Optimum liegt.
Außerdem gibt es bei den meisten Gewächshauskulturen eine Wechselbeziehung zwischen Licht- und Wärmebedarf (Tabelle unten). Bekommen die Pflanzen an ihrem Standort viel Licht ist eine höhere Durchschnittstemperatur nötig. Aber hohe Temperaturen wirken sich bei geringerer Lichteinstrahlung im Gewächshaus (kann durch die Verglasung bedingt sein) ungünstig auf die Pflanzen aus. Der Grund dafür ist, dass die Blätter mehr Wasser verdunsten, als dass sie durch die Wurzeln aufzunehmen vermögen.
Eine weitere Besonderheit ist zu beachten. Das Gewächshaus sollte so oft, wie möglich gelüftet werden. Zum einen mögen Salate keine feucht Luft und zum anderen besteht für das Wachstum der Kultur ein hoher Bedarf an Kohlendioxid, der ein Hauptnährstoff der Pflanzen ist.

Gewächshaussalat nach FrostWenn die Salate kühler stehen und zeitweise Frost abbekommen, bleiben sie trotzdem vital. Nur stagniert dann das Wachstum und die Blätter verlieren, wie hier im Bild, ihre glatte Oberfläche und wirken wie zerknittert.

Tabelle: Temperatur in Korrelation mit den Lichtverhältnissen im Gewächshaus

Um die Temperaturregelung im Gewächshaus zu kontrollieren oder zu programmieren, ist folgende Tabelle sehr wichtig, da der Unterglasanbau in absonniger Lage andere Innenraumtemperaturen benötigt, als Anlagen in voller Sonne. (siehe Text oben)

Salatkultur
Monat
Gewächshaus mit geringer
Lichteinstrahlung, absonnig
°C von – bis
Tag / Nacht
Gewächshaus mit hoher
Lichteinstrahlung
°C von – bis
Tag / Nacht
Januar 10 – 12 / 4 – 6 16 – 18 / 6 - 8
Februar 10 – 12 / 4 – 6 16 – 18 / 6 - 8
März 14 – 16 / 5 – 8 20 – 22 / 8 - 10
April 16 – 18 / 6 – 8 22 – 25 / 8 - 12
Oktober   8 – 10 / 4 – 6 16 – 18 / 6 - 8
November   8 – 10 / 4 – 6 14 – 16 / 6 - 8
Dezember   8 – 10 / 4 – 6 12 – 14 / 4 - 6 

Preiswerte Zusatzbeleuchtungen mit LED Lampen (rotes und blaues Spektrum) machen es möglich sogar in Innenräumen gänzlich ohne Fenster (Indoor Farming) Pflanzen anzuziehen. Im Selbstversorgungsbereich bringt das keine Vorteile. Die die unterstützende Ausleuchtung ungünstig gelegener Treibhäuser ergibt nach der oben stehenden Tabelle (nach 2]) nur Sinn, wenn dort die Durchschnittstemperaturen entsprechend hoch sind. Bei schlecht isolierten Bauten müsste mehr geheizt werden, was vermutlich nicht rentabel ist. Ein gut isoliertes Gewächshaus (z.B Erdgewächshaus) erreicht die Temperaturen bereits durch das vorhandene Sonnenlicht und die Temperaturregelung geschieht energiesparend durch die Lüftung.

Anzucht von Winterendivien

Die sogenannten Winterendivien sind Zichorien, welche ebenfalls im Gewächshaus angebaut werden können. Ihre Blätter bilden aber keine Köpfe.
Die Aussaat erfolgt Mitte Juli bis spätestens Mitte Juli, verpflanzt (pikiert) werden sie relativ jung. Da in dieser Zeit das Treibhaus oft noch durch die Sommerkulturen besetzt ist, kommen die Pflänzchen bis zu Aussetzung unter Glas erst noch in Töpfe oder auch ein Jungpflanzenbeet.
Die weitere Pflanzung und Pflege gleicht den oben beschriebenen Kopfsalaten. Allerdings müssen die Endivien drei Wochen vor der geplanten Ernte, die grob gerechnet um Weihnachten/Neujahr herum erfolgt, gebleicht (etioliert) werden. Dafür werden die Blätter mit der Hand zusammengenommen und mit einem Bindfaden zusammengebunden. Kultiviert man die Endivien in einem Frühbeetkasten, der sich bestens für den Endivienanbau eignet, so kann man diesen auch im Ganzen abdecken und damit die Blätter bleichen. Nach A. Lutz [2] können drei Kilogramm pro Quadratmeter geerntet werden.

Anmerkungen

Winterportulak und Kopfsalat im KleingewächshausEin letzter Blick in mein unbeheiztes, wenig isoliertes Billiggewächshaus. Hier ist der Winterportulak (links) dem Kopfsalat im Wachstum überlegen. Zudem kann so eine Reihe Portulak mindestens vier Mal abgeerntet werden. Das Kraut wächst immer wieder nach, bis es blüht. Im Geschmack ähnelt es dem Gartensalat.

* Wintersalat nicht verwechseln mit Chicorée, Radicchio, Endivie, Portulak und Feldsalat. Hier wird der Begriff Wintersalat im Zusammenhang mit dem Kopfsalat gebraucht.
Geeignete Sorten hierzu sind zum Beispiel 'Nansen', 'Winterbutterkopf', 'Brauner Trotzkopf' und 'Maiwunder!.
[TJ.20.6] Zählpixel I ©Bildrechte und Texte: Thomas Jacob, 22.10.2012


Literatur und Quellen:

  • [1] Sobischek, Josef: Der kleine Garten, Wien und Leipzig, um 1940
  • [2] Lutz, Armin: Frühbeet, Folienzelt und Gewächshaus, Berlin 1982
  • Bier, A.: Lohnende Gemüsezucht, Erfurt um 1925, im Verlag des Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau.
  • Böttner, Johannes: Gartenbuch für Anfänger, 1944.
  • Grau, Prof. Dr. Jürke/Friedrch, Dr. Hans-Christian: Mein Gartenjahr, HonosVerlagsAG Zug 1988.