Zu der viel gestellten Frage, wie man Erbsen und Bohnen trocknet (Trockenbohnen, Schälerbsen) und besonders, wie die Schoten der Gemüsebohnen getrocknet werden, habe ich eine gute Anleitung in einem alten Gartenbuch gefunden: Anderegg, H.: Der Gemüsebau im Hausgarten und im freien Felde, Zürich 1880.
Damals war das Trocken und Dörren von Gemüsen üblich, weit verbreitet und bietet auch uns heute noch eine gute Möglichkeit, überreiche Ernten aus dem Garten schnell und einfach zu verarbeiten. Den Texte gebe ich etwas verändert, sinngemäß wieder:
Trockenbohnen und Trockenerbsen
Feld-Erbsen (Muserbsen), Feld- oder Buschbohnen, Sojabohnen, Linsen etc., von welchen man nur die Körner zu Suppe verwenden will oder auch zu Beigemüsen, werden bis zur vollständigen Reife im Felde gelassen, enthülst und die Körner auf Tüchern (der freien Luft und der Sonnenwärme ausgesetzt) getrocknet.
Die getrockneten Körner für Suppen oder Gemüse werden mit heißem Wasser übergossen und vier bis 12 Stunden (über Nacht) zubedeckt stehen gelassen (eingeweicht). Vor dem Einquellen werden die Körner noch genau auf dem Tisch untersucht und fremdartige Bestandteile, Erde, Steinchen u.s.w. entfernt.
Mehr Infos: Geeignete Trockenbohnen und Trockenerbsen.
Getrocknete Bohnenhülsen (Bohnenschoten)
Die Bohnen, welch mit den Hülsen verwendet und im getrockneten Zustande bereitet werden, sollen in nicht zu reifem und vollständig entwickeltem Zustande geerntet werden. Es eignen sich zum Trocknen namentlich diejenigen Sorten mit fleischiger Hülse* und nicht zu großen Körnern. Sie werden vorerst (wenn nötig) entfädet und drei bis fünf Minuten in siedendem Salzwasser eingeweicht (blanchiert) oder auch dem Dampf ausgesetzt (gedämpft), und, nachdem sie abgetropft, auf Tücher oder Hürden gebracht und an freier Luft oder im Dörrofen mit Luftzirkulation getrocknet.
Getrocknete Bohnen müssen vor dem Kochen im Wasser eingequellt (das Wasser muss nicht heiß sein) und wie grüne Bohnen bereitet und gekocht werden.
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*Sorten mit fleischiger Hülse wären demnach die sogenannten Brechbohnen/Filetbohnen mit rundem Querschnitt. Ich hätte wohl eher die flachen Schnittbohnen verwendet (weil sie besser trocknen?), die offensichtlich aber weniger geeignet sind.
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[GJ.3.10] I ©Bildrechte und Text: G. Jacob, 17.9.2013