Fallschirm-SonnenhutFallschirm-Sonnenhut mit goldgelber Blütenfarbe
Fallschirm-Sonnenhut mit goldgelber Blütenfarbe

Rudbeckia nitida, ist der der hochwachsende Sonnenhut der Bauerngärten, welcher die typischen Sonnenhut-Blüten mit dem hoch aufragenden Knauf aufweist. Es ist eine mehrjährige Staude, welche uns auch Blumen für die Vase liefert. Die Besonderheit dieser imposanten Blütenstaude ist, dass wir sie auch an überschatteten Gartenplätzen pflanzen können. Die Sorten dieser Zierstaude werden um die 2 m hoch, sodass wir sie im Hausgrundstück durchaus auch an Stellen platzieren können, wo sie im Sommer als Sichtschutzpflanzung dienen. Die Sonnenschirm-Blüten sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine Nahrungsquelle für die Honigbienen (Bienenweide).

Botanik

Der Fallschirm-Sonnenhut Rudbeckia nitida ist eine Pflanzenart der Gattung der Rudbeckien (Rudbeckia) an. Die Rudbeckien sind ein Tribus (eine Unter-Unterfamilie) der Heliantheae und diese sind eine Unterfamilie der Asteroideae. Die Asteroideae gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae) und diese fügen sich in die Ordnung der Asternartigen (Asterales). Der Pflanzenname Rudbeckia bezieht sich auf den Botaniker Olaus Rudbeckius (1630 – 1702).

Rudbeckia nitida fallschirm sonnenhut RahmenpflanzungRudbeckia nitida (links) in der Rahmenpflanzung eines Staudengartens

Die Artbezeichnung nitida leitet sich aus der lateinischen Sprach ab, wo "nitidus" so viel wie glänzend oder schimmernd heißt. Die Blätter dieser Art sind eirund-lanzettlich, haben ganze Ränder oder sind ein wenig gezähnt. Das Laub besitzt einen leichten Glanz. Die Stauden, welche gerade aufsteigende Stängel ausbilden und in der Natur etwa 120 cm hoch werden, stammen aus dem südöstlichen Nordamerika und wachsen dort an feuchten, eher schattigen Plätzen z.B. in lichten Kiefernwäldern. Die Blüten haben eine ausgeprägte kegelförmige Mitte von grüngelber Farbe und gelbe Zungenblüten, welche leicht überhängen. Die Pflanzen lassen sich durch Teilung, die man im März/April bewerkstelligt, leicht selber vermehren.

Standortansprüche und Pflege

Die winterharten Pflanzen lieben etwas Halbschatten und leicht feuchten Boden. Dort stehen sie dann auch viele Jahre ohne besondere Pflege. Mit zunehmenden Alter sollten die Stauden im Frühjahr aber eine Volldüngung bekommen, damit sie sich kräftigen. Im Spätherbst wird der im Absterben begriffene Busch zurückgeschnitten. Über die Wintermonate kann der Bodenbereich um das Gewächs herum mit Herbstlaub etwas gemulcht werden.

Sorten der Rudbeckia nitida

Im Garten verwenden wir nur die Sorten des Fallschirm-Sonnenhutes und nicht die Wildform.

Rudbeckia nitida JuligoldRudbeckia nitida 'Juligold'

  • 'Juligold' – etwa 1,8 m Höhe, zeitige Blüte, Auslese aus 'Goldschirm' (siehe unten)
  • 'Herbstsonne' – etwa 2 m hoch, windfest, zurückgeschlagene Blütenblätter, goldgelb, groß, Blütezeit August bis Oktober
  • 'Goldschirm' – von Karl Foerster gezüchtet, sehr ähnlich der 'Herbstsonne', kaum noch zu bekommen

Von der Art gibt es nur ungefüllte Formen. Der gefüllt blühende Sonnenhut, den es durchaus gibt, ist eine andere Art. Das ist Rudbeckia laciniata mit den Sorten, wie 'Goldball', 'Goldquelle' usw..

Verwendung

Wie bereits erwähnt, ist der Fallschirm-Sonnenhut in ländlichen Gärten einsetzbar, also im typischen Bauern- oder Landhausgarten. Doch auch in Hausgärten, wo temporär etwas Sichtschutz benötigt wird, also auch an Terrassen oder Poolanlagen, pflanzen wir Rudbeckia nitida. Hier übernimmt der Staudensonnenhut auch die Aufgabe von Rahmenpflanzungen, welche die Raumwirkung im Garten befördert. Gleiche Effekte werden erzielt, wenn das Ziergewächs in Parkanlagen zum Einsatz kommt, wo es wegen seiner Größe und Robustheit ebenfalls gepflanzt werden kann.

Rudbeckia nitida Juligold Fallschirm-Sonnenhut im Staudengarten

Bild oben. Sonnenhut im Karl Foerster Garten bei Potsdam. 1911 zog Karl Foerster, der durch seine Staudenzüchtungen und Publikationen sehr bekannt war mit seiner Gärtnerei von Berlin-Westend nach Potsdam-Bornim um. Sein Hausgarten mit dem berühmten Senkgarten ist heute in einem sehr guten Zustand erhalten und ist für Besucher offen. 2001 war der Garten Teil der BuGa in Potsdam. Im Foto sehen wir links im Vordergrund die hier vorgestellte Sonnenhut-Art und dahinter den niedrigeren Deams Sonnenhut.