Der Feuerdorn ist ein sehr anspruchsloser Zierstrauch, der wie kein anderer intensive Farben in den herbstlichen und winterlichen Garten bringt. Die botanische Bezeichnung ist dem Griechischen entlehnt und setzt sich aus pyr (Feuer) und akantha (Dorn) zusammen und bezieht sich auf die roten Beeren. Die Art ist eine Gattung immergrüner Sträucher aus der Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae). Rosengewächse sind ungiftige Pflanzen und so ist auch der Feuerdorn entsprechend einzuordnen. Die Gattung Pyracantha umfasst sieben Arten, welche man wild wachsend von Südosteuropa bis zum Himalaja und Mittelchina findet.
Für die Pflanzung im Garten- und Landschaftsbau sind aber nur drei Arten relevant und genau genommen nur eine.
- Pyracantha atalantoides Ein schöner bis fünf Meter hoher Strauch aus Südost- bis Mittelchina; Blüte im Mai und Juni, weiß in kleinen aber zahlreichen Doldenrispen; korallenrote oder hellkarminrote, erbsengroße Früchte, die oft den ganzen Winter lang am Strauch bleiben
- Pyracantha crenulata
- Synonyme P. crenulatoserrata, P. crenulata var. yunnanensis, P. fortuneana; ein bis drei Meter hoher Strauch aus Zentral- bis Westchina; rostbraun behaarte Triebe; im Mai und Juni sehr stark blühend; ab Oktober sieben Millimeter breite, korallenrote Früchte, die bis Dezember am Strauch haften
- Pyracantha coccinea
- Ein meist breit wachsender Strauch, der im Alter 5 Meter hoch werden kann (Sorten bleiben oft kleiner); heimisch von Italien über Matzedonien, Kleinasien bis Transkaukasien und verwildert in der Macciaflora (mediterrane Gebüschlandschaft); im Mai und Juni stark blühend; korallenrote bis hellkarminrote erbsengroße Beeren, welche im Winter am Gehölz verbleiben
Die sehr zahlreichen Gartensorten sind alle der zuletzt genannten Art zuzuordnen. Diese verwendet man für immergrüne Zierstrauchpflanzungen aber auch für undurchdringliche Hecken. Beim Kauf der Baumschulware achte man auf Schorfresistenz. Der Schorf ist eine Pilzkrankheit, welche die Beeren braunfleckig werden lässt und den Zierwert dadurch sehr beeinträchtigt.
Einige Pyracantha coccinea - Sorten
Rote Früchte
Dazu gehören die Sorten 'Red Column' und 'Koralle'. Die meisten anderen Formen haben eine orangerote Fruchtfarbe. Die Sorte 'Koralle' eignet sich weniger für Hecken, da diese Form mehr breit wächst und damit für Flächenbegrünungen gedacht ist. 'Red Column' ist dagegen eine typische Heckensorte, da sie straff aufrecht wächst. Die Variante 'Kasan' hat ziegelrote Beeren und gilt als sehr frostfest. Die Sorte 'Praecox' ist eine bewährte Variante mit gleichmäßig verteiltem Fruchtansatz. Sie wächst mehr breit als hoch und bleibt auf zwei Meter Höhe. Sehr ähnlich ist die neuere Auslese 'Bad Zwischenahn'. Sie lässt sich sehr gut zu Hecken bis zwei Meter Höhe formen.
Orange Früchte
Die Sorte 'Orange Glow' ist schorfresistent. Als frei wachsendes Gehölz bildet sich natürlich ein reicherer Fruchtschmuck (am zweijährigen Holz), als in der Hecke. Die Form eignet sich zum Heckenschnitt aber ebenso zur Einzelpflanzung. 'Orange Charmer' hat tieforange und große Beeren und wächst rasch buschig aufrecht und hat keine Schorffrüchte. Auch die gelb-orange Sorte 'Teton' gilt als schorfresistent. Nicht resistent gegen die berüchtigte Pilzkrankheit (siehe oben) ist die sehr alte Sorte 'Landei', welche nur zwei Meter hoch wird und neun Millimeter große gelbrot bis rotorange Früchte trägt. Die Hybride 'Mohave' wird bis vier Meter hoch, hat orangerote Beeren und ist dicht verzweigt. Die Früchte haften sehr lange am Strauch.
Gelbe Früchte
Die Sorte 'Golden Charmer' hat große gelbe Früchte (schorfresistent). 'Golden Charmer' ist relativ frosthart. Damit ist sie die beste Sorte für Hecken, da das Problem bei Heckenpflanzungen, welche meist windexponiert stehen, vor allem Kälteschäden sind. Die Hybride 'Soleil d'or' (2. Bild von oben) ist kaum anfällig gegen Pilzbefall, wächst breitbuschig und hat schon kurz nach der Pflanzung einen reichen Fruchtansatz.
Standortansprüche und Pflege
Alle Feuerdorne sind sehr schöne, immergrüne Blüten- und Fruchtschmuckgehölze. Sie haben nur sehr geringe Ansprüche an Boden und Lage. Der Boden-pH-Wert kann von 5,5 bis 7,5 variieren. An sonnigen und warmen Plätzen ist ihr Fruchtansatz größer und die Färbung der Beeren intensiver, als an schattigen Stellen. Die Gehölze vertragen jeden Rückschnitt. Günstig ist es, ihn im März durchzuführen, da sich die Büsche dann in wenigen Monaten wieder aufbauen. Bei den Schnittarbeiten ist darauf zu achten, dass man die Augen gut schützt. Sie können durch die langen Dornen rasch verletzt werden. Wegen der mit Dornen besetzten Triebe sind die Arbeiten auch so nicht besonders angenehm.
Pflanzen, Umpflanzen und Vermehren
Empfehlenswert ist es, das Gehölz im Frühjahr zu pflanzen, da besonders harte Winter den Neupflanzungen zusetzen können. Was bei Frostschäden (braune und schwarze Blätter) zu tun ist, lese man bitte auf der Seite über Feuerdornhecken.
Auch ältere Büsche lassen sich umsetzen. Zuvor müssen sie aber stark zurückgeschnitten werden. Empfehlenswert für diese Tätigkeit ist dafür die Zeit von Februar bis März. Da auch diese Arbeiten eine recht stachelige Angelegenheit ist, wird man sich sicher dafür entscheiden, nur jüngere Exemplare umzusetzen. Alte werden besser gerodet und durch neue Baumschulware ersetzt.
Die Arten kann man aus Samen vermehren. Man verwendet dafür nur denjenigen von stark fruchtenden Auslesen. Die Sorten werden durch Stecklinge vermehrt. Diese müssen "halbhart" sein, das heißt, das Holz darf weder zu wenig noch zu sehr ausgereift sein. Das Stecklingsmaterial wird ebenfalls nur von besten Mutterpflanzen gewonnen.