Sogenannte Kugelbäume sind hochstämmige Gehölze, denen die Kugelkrone meist veredelt (aufgepfropft) wurde. Zunächst wird dafür in der Baumschule eine stammbildende Unterlage gezogen. Bei dieser werden zunächst alle Seitenäste entfernt, damit sich ein durchgehend gerader Stamm bildet. Auf diesen wird in etwa 2 bis 2,5 m Höhe eine meist schwachwüchsige Sorte veredelt.
Diese Edelsorte hat besonders in der Jugend eine ziemlich kugelrunde Form (aus diesem Grund hat sie meist den Sortennamen: 'Globosa'), welche, wenn sie am Boden wachsen würde, sicher weniger auffallend wäre. Doch oben, auf den Hochstamm veredelt, bildet sie die gewünschte runde Baumkrone.
Je nach Art und Sorte behält der Baum auch später seine gewünschte Form. Bei der Kugelkirsche (Prunus fruticosa 'Globosa') z.B. braucht es später keinerlei Pflegeaufwand. Dagegen sollten Kugel-Akazien regelmäßig stark zurückgeschnitten werden, damit ihre runde Krone erhalten bleibt. Schneidet man sie nicht, wird mit der Zeit eine ganz normale, etwas kompakte Baumform daraus.
Beliebt ist der Kugelahorn. Er wächst etwa 10 Jahre weitgehend rund, doch dann mehr in die Breite. Sowohl diese Eigenschaft als auch die Tatsache, dass er nicht größer als 5 – 6 m wird, macht ihn für städtische Grünanlagen und Alleen begehrt.
Eine weitere Methode, um einen Kugelbaum zu bekommen, ist das Aufputzen und Beschneiden. Dafür eignet sich Weißdorn besonders gut. In den ersten Jahren "putzt" man den Stamm des Gehölzes auf, d.h. sämtliche Seitentriebe werden vom Stamm entfernt. Hat der Baum die gewünschte Höhe, lässt man die Triebe wachsen und bringt dann die Krone durch jährlichen Schnitt (oder alle 2 – 3 Jahre) in Form.
Kugelbäume, die in Baumschulen angeboten werden:
- Acer platanoides 'Globosum' – Kugelahorn
- Faxinus excelsior 'Nana' – Kugelesche (Synonym: Faxinus excelsior globosa) Bild oben
- Fraxinus ornus 'Meczek' – Blumenesche
- Liquidambar styraciflua 'Gum Ball' – Zwergkugelamberbaum
- Prunus fruticosa 'Globosa' – Kugelkirsche (Hochstamm) als Strauch: Steppenkirsche, Sandkirsche
- Prunus subhirtella 'Plena' – Winterkirsche (auf Hochstamm veredelt)
- Prunus subhirtella 'Fukubana' – Frühlingskirsche
- Quercus palustris 'Green Dwarf' – Sumpfeiche, Kugeleiche
- Platanus acerifolia 'Alphen's Globe' – Kugelplatane
- Robinie pseudoacacia 'Umbraculifera' – Kugelrobinie
Geköpfte Linden
Unsere Vorfahren zogen auch gern kugelige Linden, indem sie etwas ältere Bäume einfach oben kappten. Diese Methode wird, da es genug Alternativen gibt, zwar nur noch selten angewandt, doch Altbestände müssen immer wieder auf diese Weise zurückgesetzt werden. Wachsen nämlich solche geköpften Kronen zu groß, brechen leicht die Äste aus und bilden eine Gefahr für die Verkehrssicherheit. Oder die Stämme reißen oben ins Holz ein und bekommen Pilze, die den Baum bis hin zum Absterben schädigen können. Es gilt bei diesen gekappten Alleebäumen also die Regel: Einmal schneiden, immer schneiden.