Paprika JungpflanzenPaprika Jungpflanzen: so sollte es aussehen ;-)
Paprika Jungpflanzen: so sollte es aussehen ;-)

Beim Paprika ist es immer wieder spannend, ob und wann der Samen aufgeht. Selbst ich laufe dann Gefahr, ungeduldig zu werden. Beispielsweise habe ich am 1. Februar gesät und am 5. März ist noch nichts zu sehen. Wenn die Saatschale jedoch in einem nicht zu warmen Zimmer steht (und auf der Fensterbank ist es oft noch etwas kühler), dann braucht der Samen tatsächlich etwa bis zum 10. März, bis die ersten Spitzen zusehen sind.

In der Fachliteratur ist es ganz klar nachzulesen. Paprika wünscht es recht gemütlich warm: Bei einer Keimtemperatur von 15°C dauert die Keimung etwa 35 Tage. Bei einer Keimtemperatur von 25°C laufen die Samen aber schon nach ca. 16 Tagen auf! Für diese warme Keimung säe ich in einen kleinen Blumenkasten (Eine flache Saatschale würde zu schnell austrocknen.) und stelle ihn zunächst ein bis zwei Wochen direkt auf den Heizkörper (aber nicht zu heiß) im Zimmer und dann erst ans Fenster.
In der Regel hat man aber die Sämereien kühl stehen und so muss halt zeitig genug gesät werden, für Paprika also spätestens am 1. Februar. Wenn Du dann in den letzten Februartagen die Tomaten säst, sind die Jungpflanzen von beiden Kulturen im Mai, wenn sie ausgepflanzt werden, gleich weit entwickelt.

Zu flach gesät?

Eine andere Ursache von Problemen bei der Keimung kann die zu flache Aussaat sein. Paprika sind sogenannte Dunkelkeimer. Das heißt, der Samen muss ich Gegensatz zu anderen Gemüsen, relativ tief gesät werden: die richtige Saattiefe ist ein bis zwei Zentimeter! Tomaten dagegen, welche zu den Lichtkeimern zählen, werden nur 0,5 Zentimeter tief gesät.

Samen zu alt oder nicht keimfähig

Paprikasamen hält sich etwa drei bis vier Jahre. Dann nimmt die Keimfähigkeit rapide ab. Achte bei gekauftem Samen immer auf das Datum und hebe Reste nicht zu lange auf.
Wenn Du frischen Samen von eigener Ernte genommen hast, und es kommt hier zu keiner Keimung, dann kann es sich möglicherweise um eine Sorte handeln, die schlecht oder gar nicht keimfähig ist, zum Beispiel eine F1-Hybride (eine "nicht samenechte" Hochzuchtsorte). Kaufe deshalb bei alternativen Händlern (im Internet gibt es diverse Anbieter) entsprechende samenechte Sorten. Das Saatgut aus dem Garten- und Baumarkt sind immer Hochzuchtsorten und in der Regel nicht zur eigenen Nachzucht geeignet.Tabelle: Haltbarkeit von Samen

Praxistipp

Die eigene Anzucht von Paprika und Peperoni ist nur dann unproblematisch, wenn du sicher sein kannst, dass der Samen auch wirklich aufgeht, denn eine spätere Nachsaat im März ist nicht mehr möglich. Durch die lange Keimzeit bildet die Pflanze viel zu spät Früchte aus, welche in unseren Breiten (und Temperaturen) dann nicht mehr ausreifen können.
Mein Tipp: Nicht experimentieren – Verwende stets die Sorten, die sich bereits bewährt haben. Und gewinne möglichst aus diesen bewährten Sorten das Saatgut selber.
[TJ.18.8] Zählpixel I ©Bildrechte und Text: Thomas Jacob, 8.3.2014